GASTKOMMENTAR

Vertrauensverlust muß verhindert werden!

Von Otmar Wiestler Veröffentlicht:

Die Fakten zum Fall des südkoreanischen Stammzellforschers Woo Suk Hwang aus Seoul liegen auf dem Tisch. Es scheint festzustehen, daß der Tierarzt Fälschungen vorgelegt hat. Das anvisierte wissenschaftliche Ziel des therapeutischen Klonens maßgeschneiderter Stammzellen für Patienten ist also nach wie vor ungelöst.

Der Fall Hwang ist ein extremes und bedauerliches Beispiel für wissenschaftliches Fehlverhalten, er zeigt jedoch auch auf, daß die Kontrollinstrumente funktionieren, wenn auch mit gewisser Verspätung.

Nur durch rückhaltlose Aufklärung des gesamten Vorgangs kann verhindert werden, daß das Vertrauen der Bürger in die Wissenschaft im Allgemeinen und in die Stammzellforschung im Besonderen erschüttert wird.

Ob sich aus diesem problematischen Einzelfall ein Rückschlag für die Stammzellforschung insgesamt ergibt, ist derzeit noch nicht absehbar. An der großen Bedeutung der Erforschung embryonaler Stammzellen ändert diese unglückliche Episode nichts.

Der Neuropathologe und Stammzellforscher Professor Otmar D. Wiestler ist Vorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand am Deutschen Krebsforschungszentrum.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Wie der koreanische Stammzellforscher Hwang vom Wissenschafts-Thron gestoßen wurde

Mehr zum Thema

Erste Vergleichsdaten über ein Jahr hinweg

Gentherapie schlägt Cochleaimplantat bei angeborener Taubheit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EEG-Datenauswertung

Reisekrankheit: Die richtige Musik kann helfen

Lesetipps
Profilansicht eines Mannes in das die Anatomie der Nase, nasennebenhöhlen und des Mundes und Rachens eingezeichnet sind.

© svetazi / stock.adobe.com

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind