Viele Ansätze zur Immunmodulation bei Asthma
LÜBECK (ugr). Bei der Behandlung von Patienten mit allergischem Asthma wird künftig größeres Augenmerk auf immunmodulatorische Therapien gelegt. Es gibt bereits einige Ansätze hierzu, sagte Professor Roland Buhl aus Mainz beim Pneumologen-Kongress.
Veröffentlicht:Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Therapeutika zur Dauer- und Bedarfsmedikation könne bei den meisten Patienten eine effektive Asthma-Kontrolle erreicht werden. Angesichts der steigenden Prävalenz der Erkrankung müsse jedoch über neue Therapiestrategien nachgedacht werden, so der Pneumologe. Besondere Bedeutung komme künftig der Immunmodulation zu. Einige Verfahren wie die spezifische Immuntherapie und die Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper Omalizumab haben bereits Einzug in die klinische Praxis der Asthmatherapie gehalten. Andere Ansätze wie die T-Zell-Hemmung oder die Verwendung mikrobieller Adjuvanzien befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch in der Entwicklungsphase.
Untersucht wird derzeit ebenfalls die Hemmung von Effektorzytokinen, wie Buhl berichtete. In einer kleinen Studie reagierten schwer erkrankte Patienten auf den löslichen TNF-Rezeptor Etanercept mit einer Verringerung der Symptomatik sowie positiven Effekten auf bronchiale Überempfindlichkeit und Lungenfunktionen. Der Antikörper Infliximab wirkte sich bei mittelgradig erkrankten Patienten positiv auf Asthmaexazerbationen aus, und die rekombinante IL-4-Variante Pitrakinra reduzierte bei einer kleinen Patientengruppe allergische Spätreaktionen.
Auch bei rheumatischen Erkrankungen mit Lungenbeteiligung werden derzeit immunmodulatorische Ansätze erprobt, wie Dr. Frank Moosig von der Rheumaklinik Bad Bramstedt erläuterte. Beim Morbus Wegener gebe es bereits erfolgreiche Fallserien mit dem Antikörper Rituximab; eine kontrollierte Studie, an der auch die schleswig-holsteinische Klinik beteiligt ist, solle 2009 aufschlussreiche Daten bringen. Bei therapierefraktären Patienten habe man gute Erfahrungen mit Adalimumab und Infliximab gemacht. Aussagekräftige Ergebnisse liegen jedoch nicht vor. "Dies sind erste ermutigende Daten, die eine Wirksamkeit solcher Ansätze vermuten lassen.", bilanzierte Buhl.
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Infliximab reduzierte
die Zahl der Exazerbationen.