Viele Malaria-Arzneien offenbar gefälscht

LONDON/BETHESDA (dpa). Gefälschte oder mangelhafte Medikamente gefährden den Erfolg im Kampf gegen die Malaria. Davor warnen Forscher der Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) in den USA.

Veröffentlicht:

Das Team um Gaurvika Nayyar hatte Studien aus Südostasien und Afrika ausgewertet. Das Ergebnis: Zwischen 20 und 42 Prozent der getesteten Präparate, die in 28 Ländern angeboten worden waren, hatten eine schlechte Qualität oder waren gefälscht.

Die Autoren weisen jedoch darauf hin: Es gibt keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele gefälschte Malaria-Medikamente wirklich weltweit im Umlauf sind. Über ihre Untersuchung berichten die Forscher im britischen Fachjournal "The Lancet Infectious Diseases".

Die Einnahme von falsch dosierten Medikamenten führt den Angaben zufolge zur Entwicklung von Resistenzen der Krankheitserreger. Zuletzt wurden solche Resistenzen gegen Präparate mit dem Wirkstoff Artemisinin aus der Grenzregion zwischen Thailand und Kambodscha bekannt.

655.000 Menschen 2010 an Malaria gestorben

Dies alarmiert die Gesundheitsbehörden weltweit, weil Kombinationspräparate mit Artimisinin als besonders wirksame Waffe gegen Malaria durch den Parasiten Plasmodium falciparum gelten.

"3,3 Milliarden Menschen sind von einer Ansteckung mit Malaria bedroht, die in 106 Ländern vorkommt", schreibt die Autorin Nayyar, die am Fogarty International Center der NIH arbeitet.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben 2010 etwa 655.000 Menschen an der Tropenkrankheit, die durch Anophelesmücken übertragen wird. Die Sterberate sei seit dem Jahr 2000 weltweit um mehr als ein Viertel gesunken.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung