Vitamin-D-Mangel bei Schwangeren weit verbreitet

GIEßEN (eb). Einen deutlichen Vitamin-D-Mangel bei Schwangeren und Neugeborenen haben Forscher der Uni Gießen festgestellt.

Veröffentlicht:

Die Wissenschaftler um Professor Clemens Kunz vom Institut für Ernährungswissenschaften und Dr. Peter Gilbert vom St.-Josef-Krankenhaus haben Blutproben von 84 Schwangeren zum Zeitpunkt der Entbindung und aus der Nabelschnur der Kinder genommen.

In den Proben bestimmten sie die Konzentration von 25-Hydroxyvitamin-D (25-OH-D), der Speicherform von Vitamin D.

Neun von zehn Frauen hatten danach den Vitamin-D-Mangel

Das Ergebnis: 90 Prozent der Frauen und 88 Prozent der Säuglinge hatten danach einen Vitamin-D-Mangel, teilt die Uni mit.

Nur zwei der 84 Frauen und drei der Neugeborenen hätten 25-OH-D-Konzentrationen gehabt, die mit mehr als 50 nmol/L über den Empfehlungen vom US-Institute of Medicine von 2011 liegen.

Nach Studiendaten ist bei Schwangeren mit niedrigen 25-OH-D-Werten die Frühgeburtsrate erhöht. Nach der Geburt ist bei betroffenen Säuglingen die Inzidenz von unteren Atemwegsinfektionen und Rachitis erhöht, die Knochenmineralisation nimmt ab.

Forscher: Höhrere Vitamin-D-Zufuhr für Schwangere erforderlich

Dies ist die erste Studie in Deutschland, die die tatsächliche Vitamin-D-Versorgung der Gruppe anhand von Blutuntersuchungen überprüft, so Kunz und Gilbert.

Sie schließen aus den Ergebnissen, dass eine wesentlich höhere Vitamin-D-Zufuhr für Schwangere erforderlich ist.

Mehr zum Thema

Bulletin für Arzneimittelsicherheit

Jede Dritte Testosteron-Verordnung ohne passende Diagnose

Wenig Wissen über Cortisol und Schilddrüsenhormone

Umfrage: Junge Frauen wollen mehr über Hormone wissen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Steckt da die richtige Karte drin, oder muss sie etwa zum Jahreswechsel ausgetauscht werden? Die KBV warnt Vertragsarztpraxen vor Untätigkeit bei älteren Konnektoren und Arztausweisen, weil anderenfalls der TI-Zugang blockiert wäre.

© Ingenico Healthcare

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen