Vorteile für Kombitherapie bei Zervix-Krebs

STUTTGART (sko). Für Frauen mit fortgeschrittenem Zervix-Krebs ist eine Cisplatin-Monotherapie eine effektive Option. Doch jetzt hat sich gezeigt, daß die Kombination mit Topotecan das Leben der Patientinnen noch weiter verlängern kann. Eine Studie soll jetzt klären, ob Topotecan sich auch in einer Platin-freien Kombination bewährt.

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Wer Frauen mit Zervix-Krebs nach Regeln der Evidenz based Medicine behandeln will, hat es schwer. Die Datenlage in diesem Bereich ist mehr als dünn. Einige Daten gibt es für Cisplatin. Eine Kombination von Cisplatin mit anderen Wirkstoffen hatte in bisherigen Studien aber keinen Vorteil gebracht, wie Professor Matthias Beckmann von der Uniklinik Erlangen bei einem Symposium in Stuttgart berichtet hat.

Bei der von GlaxoSmithKline unterstützten Veranstaltung stellte der Gynäkologe eine aktuelle Studie vor, die die Überlegenheit einer Kombinationstherapie gegenüber der Cisplatin-Monotherapie belegen konnte.

In dieser Studie waren 364 Frauen mit metastasiertem Zervix-Krebs auf drei Gruppen randomisiert worden: Die Frauen erhielten entweder Cisplatin als Monotherapie, die Kombination von Cisplatin und Topotecan (Hycamtin®) oder eine Viererkombination aus Mitomycin, Vincristin, Adriamycin und Cisplatin (J Clin Oncol 23, 2005, 4626). Dieser Studienarm wurde allerdings aufgrund von vier Todesfällen geschlossen.

Von den übrigen Frauen lebten die mit Topotecan behandelten im Mittel noch 9,4 Monate und die Frauen mit Cisplatin-Monotherapie noch 6,5 Monate. Der Unterschied war signifikant. Die Ansprechrate betrug mit Topotecan 27 Prozent, mit der Cisplatin-Monotherapie 13 Prozent. Eine entsprechende Zulassungserweiterung für Topotecan wird voraussichtlich in diesem Frühjahr beantragt.

In einer neuen Studie soll nun untersucht werden, ob Topotecan in Kombination mit Paclitaxel eine weitere Verbesserung bei Patientinnen mit Zervix-Krebs bringt. Somit werde erstmals ein Therapie ohne Cisplatin getestet, so Beckmann. Da viele Frauen mit Cisplatin vorbehandelt sind, sei dies eine wichtige Option für die weitere Behandlung dieser Patientinnen.

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