Prävention

WHO ernennt Kooperationszentrum für Impfstoffe am PEI

Für die WHO besonders wichtig ist die Expertise und Erfahrung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in der wissenschaftlichen und regulatorischen Beratung zur Entwicklung von Impfstoffen.

Veröffentlicht:

LANGEN. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ende August ein WHO-Kooperationszentrum für Impfstoffe (WHO-CC) am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen ernannt.

Als "WHO-Kooperationszentrum für die Standardisierung und Bewertung von Impfstoffen" unterstützen die Impfstoff-Experten des Instituts in den kommenden vier Jahren gemeinsam mit internationalen Partnern die WHO bei der Entwicklung und Umsetzung von internationalen Normen und Standards, teilen das Bundesministerium für Gesundheit und das PEI mit.

"Impfen ist der beste Schutz vor Infektionskrankheiten. Wir engagieren uns deshalb national und international für die Bereitstellung sicherer und wirksamer Impfstoffe", wird Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zitiert.

Bahr weiter: "Ich freue mich, dass mit dieser Designierung die WHO den hohen Stellenwert würdigt, den unsere Experten am Paul-Ehrlich-Institut auch international einnehmen."

16 Arbeitspakete sind definiert

Unter der Leitung von Dr. Michael Pfleiderer, Abteilung Virologie, werden Wissenschaftler der mit der Bewertung von Impfstoffen betrauten Abteilungen "Virologie" und "EU-Kooperation / Mikrobiologie" an 16 Arbeitspaketen arbeiten.

Schwerpunkte, die das Paul-Ehrlich-Institut setzen wird, sind nach Angaben des Instituts:

- Entwicklung wirksamer Impfstoffe gegen neu auftretende Infektionserreger mit pandemischem Potenzial: Durch regulatorisches Vordenken eine Basis für schnelle Impfstoff-Bereitstellung schaffen.

- Bewertung innovativer Impfstoffe zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten: Standards für neue Technologien der Impfstoffproduktion und -testung etablieren.

- Schutz der Menschen in entlegensten Regionen der Welt vor gefährlichen Erregern: Bedingungen für eine sichere Versorgung und Anwendung schaffen.

Zusammenarbeit wird gestärkt

Das neue WHO-CC für Impfstoffe am Paul-Ehrlich-Institut werde die WHO im Bereich Impfstoffe unterstützen und die erfolgreiche Zusammenarbeit stärken.

Ausrottung und Bekämpfung gefährlicher Infektionserreger durch vermehrte Impfungen seien die Ziele des zugrunde liegenden, von der Weltgesundheitsversammlung im Mai 2012 verabschiedeten "Global Vaccine Action Plan", heißt es in der Mitteilung des PEI. Deutschland unterstütze diesen Plan und auch die bis 2015 geplante Elimination der Masern.

Für die WHO besonders wichtig sei die Expertise und Erfahrung des Paul-Ehrlich-Instituts in der wissenschaftlichen und regulatorischen Beratung zur Entwicklung von Impfstoffen.

Zuletzt seien im Jahr 2011 Hinweise aus der Forschung auf eine Fremdviruskontamination in Rotavirus-Impfstoffen schnell und eingehend bewertet worden, eigene Forschungsergebnisse hätten eine Gesundheitsgefährdung ausschließen können. Regulatorische Maßnahmen hätten zur Entfernung der Kontamination geführt. (eb)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Gute zelluläre und humorale Immunogenität

RSV-Impfung wirkt offenbar auch bei Immunsupprimierten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hidradenitis suppurativa

Wie Acne inversa erkannt und behandelt wird

Abklärung von Ursachen

Eisenmangelanämie: Höhere Ferritin-Untergrenze für mehr Sicherheit?

Lesetipps
Hausärztin Claudia Kreuzer

© Josie Farquharson (Jfqphotos)

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Viele Diabetes-Patienten haben eine begleitende Depression, die wiederum die Prognose des Diabetes verschlechtern kann. Patienten mit Diabetes auf Depressionen zu screenen und gegebenenfalls zu therapieren, kann diesen Teufelskreis durchbrechen. (Symbolbild)

© AlexanderNovikov / stock.adobe.com

Eine gefährliche Kombination

Diabetes und Depressionen gehen oft Hand in Hand