Immunsystem

Warum Immunzellen mal mehr, mal weniger stark wirken

Innate Lymphoid Cells des Typ-3 (ILC3) sorgen in verschiedenen Organen für unterschiedlich starke Immunantworten. Schweizer Forscher haben nun eine Erklärung, warum das so ist.

Veröffentlicht:
Im Darm bremsen Lymphoide Zellen vom Typ 3 bestimmte Immunantworten.

Im Darm bremsen Lymphoide Zellen vom Typ 3 bestimmte Immunantworten.

© Calin Stan / 123rf

Basel. Typ-3-Innate Lymphoid Cells (ILC3) wirken in verschiedenen Organen unterschiedlich. Wie bisher bekannt, steuern ILC3 die Immunantwort durch T-Zellen. Wie sie das genau tun, ist nach wie vor nicht klar. Im Darm verhindern sie jedoch die Immunreaktion, während sie sie in der Milz fördern.

Den Forschern um Professor Daniela Finke vom Department Biomedizin der Universität Basel zufolge liegt das an gewebespezifischen Signalketten (Nat Commun. 2020; online 14. April), wie aus einer Mitteilung zur Veröffentlichung der Studie hervorgeht. Mikroorganismen im Darm regen die Produktion von Interleukin-23 (IL-23) an. Dieses reduziert die Fähigkeit der ILC3, mit T-Zellen zu interagieren und eine Immunantwort auszulösen. In lymphatischen Organen wie der Milz wird dagegen Interferon-γ (IFN-γ) gebildet, das die Fähigkeit von ILC3-Zellen erhöht, Immunantworten zu generieren.

Die Forscher vermuten, dass diese Signalwege es ermöglichen, die Immunantwort der jeweiligen Situation anzupassen. Sie erhoffen sich aus diesem Wissen auch therapeutischen Nutzen. So könnte die T-Zellen-Immunantwort über die Ausschüttung von INF-γ gewebespezifisch gesteuert werden oder unerwünschte Immunantworten, etwa bei chronischen Entzündungen, durch IL-23 unterdrückt werden. (eb)

Mehr zum Thema

Möglicher Langzeiteffekt bei älteren Frauen

Supplementation von Calcium und Vitamin D könnte Krebsmortalität senken

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen