Zahl der HIV-Infektionen in Hamburg leicht rückläufig

HAMBURG (di). Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Hamburg hat sich seit dem Jahr 2005 stabilisiert und ist 2010 geringfügig gefallen. Für 2010 meldet das Robert Koch-Institut (RKI) 190 HIV-Neudiagnosen, im Vorjahr waren es noch 205.

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Die Gesundheitsbehörde führt den Rückgang auf das differenzierte Hilfesystem in der Hansestadt zurück, mit dem die verschiedenen Zielgruppen unterschiedlich angesprochen werden. Zu den Herausforderungen der kommenden Jahre zählt die Gesundheitsbehörde etwa die Aufklärung über die Zunahme anderer sexuell übertragbarer Infektionen (STI), weil diese eine Übertragung von HIV begünstigen können.

"Zukünftig muss zudem berücksichtigt werden, dass sich das Erscheinungsbild von Aids seit Mitte der 90er Jahre in Deutschland vor allem aufgrund der Therapiemöglichkeiten geändert hat. Wirksam behandelte Menschen mit HIV können heute nicht nur auf eine nahezu normale Lebenserwartung hoffen, sie sind auch weniger infektiös", so die Behörde.

Dies bedeute aber auch, dass die Krankheit "immer unsichtbarer wird" - denn mehr Menschen leben mit dem Erreger und können das Virus weitergeben. Menschen mit Migrationshintergrund und bildungsferne Schichten müssen nach Einschätzung der Behörde gezielter aufgeklärt werden.

Mehr Erfolg verspricht man sich von den HIV-Tests. Obwohl Hamburg über ein niedrigschwelliges, anonymes und kostenloses Testangebot verfügt, werden noch immer zwischen 30 bis 50 Prozent der Infektionen erst erkannt, wenn das Immunsystem der Betroffenen bereits geschädigt ist.

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