Zehn neue Risiko-Gene für Psoriasis identifiziert

Forscher haben Genvariationen entdeckt, die vermehrt bei Psoriasis-Patienten, selten aber bei Gesunden vorkommen.

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NEU-ISENBURG (eb). In drei Studien zu den Ursachen der Psoriasis haben Wissenschaftler aus Deutschland, Kanada, den USA und China insgesamt zehn neue Risiko-Gene für Psoriasis entdeckt. In der deutschen Studie mit mehr als 14 500 Studienteilnehmern, etwa 6500 Psoriatikern und etwa 8000 Gesunden, wurde erstmalig in einem Gen (TRAF3IP2) eine Genvariante gefunden, die die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Psoriasis erhöht (Nature Genetics online).

Unter den 2,3 Millionen untersuchten Genvariationen (SNPs, single-nucleotide polymorphisms) ist den Forschern ein bisher unbekannter SNP aufgefallen, der im Genom eine Protein verändernde Mutation verursacht, die ermehrt bei Psoriasis-Patienten und seltener bei Gesunden zu finden ist und eine erhöhte Anfälligkeit für Psoriasis und Psoriasis-Arthritis bewirkt.

Zudem wurden in Kooperation mit einer US-amerikanischen und einer chinesischen Forschergruppe neun weitere Gene entdeckt, die das Risiko für Psoriasis erhöhen.

"Die neu gewonnenen Erkenntnisse helfen uns, die Krankheit besser zu verstehen, und sie geben Pharmafirmen die Möglichkeit, bereits jetzt gezielter Therapien und Medikamente zu entwickeln", sagt Professor André Franke vom Institut für Klinische Molekularbiologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

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