Zellen breiten Gelenkrheuma aus

Die Rheumatoide Arthritis (RA) beginnt an einzelnen Gelenken und befällt anschließend eines nach dem anderen. Forscher haben jetzt eine Erklärung dafür gefunden, wie sich Gelenkrheuma ausbreitet. Das geschieht durch im Körper gezielt umherwandernde Zellen.

WIESBADEN (eb). Hinter den Mechanismus, wie Rheumatoide Arthitis sich, ausgehend von einzelnen Gelenken, im Körper ausbreitet und ein Gelenk nach dem anderen befällt, sind Forscher um Professor Ulf Müller-Ladner und Dr. Elena Neumann von der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim gekommen.

Der Schlüssel dazu war ein Experiment mit speziellen Mäusen. Diese Mäuse haben schwere Immundefekte. Sie werden seit langem als Modelltiere für Rheumatoide Arthritis eingesetzt.. Bei ihren Experimenten implantierten die Forscher den Tieren auf der einen Flanke synoviale Fibroblasten von Patienten mit Rheumatoider Arthritis, sogenannte RASF in einer Knorpelmatrix. In die gegenüberliegende Flanke der Tiere kam Knorpelmatrix aus gesundem Gewebe, also ohne die RASF genannten Zellen.

Das Ergebnis: Die RASF wanderten in das implantierte Knorpelgewebe der gegenüberliegenden Flanke ein. Die Zellen führten dort sogar zu einer Degradation der Knorpelsubstanz. Und die Wissenschaftler konnten auch nachweisen, dass die Wanderung der Fibroblasten über die Blutgefäße erfolgt.

Die Entdeckung der Fibroblasten als Überträger der Erkrankung Rheumatoide Arthritis innerhalb des Körpers birgt auch Hoffnung für die erkrankten Patienten: Mit mehreren nationalen und internationalen Kooperationspartnern arbeiteten die Wissenschaftler daran,, den Übertritt der synovialen Fibroblasten in die Blutgefäße zu blockieren, heißt es in einer Mitteilung der Kerckhoff-Klinik.

Die Hoffnung für die Patienten: So könne die Ausbreitung der Arthritis auf nicht betroffene Gelenkebereiche oder Gelenke verhindert werden.

Auf dem 116. Internistenkongress vom 10. bis 14. April in Wiesbaden diskutieren Experten neben vielen anderen Themen auch die Rolle der Entzündungsforschung für die Therapie entzündlicher Erkrankungen. Das Programm gibt es im Internet: www.dgim2010.de/de/Online-Programm.htm

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