Zentren für Frühchen retten Leben

KÖLN (dpa). Philina kommt mit nur 360 Gramm Körpergewicht zur Welt. Schwester Jolien bringt 400 Gramm auf die Waage. Kaum jemand sieht eine Überlebenschance für die Zwillinge. Einen Monat später haben sie in der Frühgeborenen-Intensivstation der Kölner Uniklinik 100 Gramm zugelegt, ihr Zustand ist stabil.

Veröffentlicht:

"Die beiden sind nicht akut lebensgefährdet, es sind bisher keine Komplikationen aufgetreten", sagt Oberärztin Dr. Angela Kribs. Experten betonen, dass mehr Leben gerettet werden könnten, wenn Ex-trem-Frühchen ausnahmslos von Spezialzentren versorgt würden.

In Deutschland gibt es - bei insgesamt sinkender Geburtenrate - immer mehr Frühgeburten, auch weil die Mütter älter werden. Von jährlich rund 60 000 Frühchen kommen 8000 Kinder schon bis zur 29. Woche zur Welt, mit unter 1500 Gramm Körpergewicht, wie Professor Christian Poets erklärt. "85 Prozent dieser extrem Frühgeborenen überleben. 15 Prozent von ihnen sind behindert oder blind", sagt der Vorsitzende der Fachgesellschaft Neonatologie.

Jährlich werden in Deutschland 8000 Extrem-Frühchen geboren.

"Bei den sehr kleinen Frühgeborenen ist Erfahrung essenziell wichtig. Für diese Hochleistungstätigkeit braucht man nicht nur den Neugeborenen-Spezialisten, sondern zum Kernteam gehört auch ein Kinder-Kardiologe, ein Kinder-Neurologe und Kinder-Chirurg."

In den großen Perinatalzentren gebe es deutlich weniger Sterbefälle und seltener schwere Komplikationen wie Hirnblutungen, betont der Tübinger Mediziner. "Jedes fünfte extrem frühgeborene Kind, das heute noch stirbt, könnte leben, wenn es in der richtigen Klinik zur Welt gekommen und richtig versorgt worden wäre." Die Perinatalzentren gibt es inzwischen in allen großen Städten. In der Kölner Uniklinik kommen jedes Jahr rund 110 Säuglinge mit unter 1500 Gramm Gewicht zur Welt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

© Pixelrohkost / stock.adobe.com

Arztinformation – Hilfe für Patientinnen in den Wechseljahren

Den Herausforderungen mit Hopfenextrakt begegnen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Procter & Gamble Health Germany GmbH, Schwalbach am Taunus
Abb. 1: Wichtige Signalwege und Angriffspunkte für eine zielgerichtete Therapie beim Mammakarzinom

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Molekularpathologische Diagnostik

Welche Tests sind wichtig beim Mammakarzinom?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Brenzlige Situationen

Umgang mit schwierigen Patienten - Tipps für MFA

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen