Zöliakie bei vielen Patienten unerkannt

MAGDEBURG (dpa). Die chronische Darmerkrankung Zöliakie bleibt oft lange unentdeckt. In Deutschland sollen 400 000 Menschen von der Gluten-Unverträglichkeit betroffen sein, wobei nur jeder vierte davon weiß. Zur Deckung der Mehrkosten für glutenfreie Lebensmittel wird Hartz-IV-Empfängern mit Zöliakie ein Zuschuss gewährt.

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Bei Zöliakie-Kranken löst Gluten aus Getreide eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut aus. In der Folge fehlen dem Körper Nährstoffe und es kommt zu Mangelerscheinungen. Daran hat Dan Kühnau, Vorstandsmitglied der Deutschen Zöliakie Gesellschaft (DZG), bei einem Aktionstag in Magdeburg erinnert.

Die Diagnose sei bei Zöliakie nicht einfach, so Kühnau. Die Symptome seien meist unspezifisch. Die Sicherung der Diagnose ist nur über einen speziellen Labortest möglich und über eine Untersuchung des Dünndarms. Bei anhaltenden Symptomen wie Durchfall und Brechreiz sollten Hausärzte hellhörig werden.

Nach der Diagnose Zöliakie müssen die Patienten sich lebenslang glutenfrei ernähren. Standardprodukte wie normales Brot, Kuchen, Pizza und Bier fallen weg. Glutenfreie Lebensmittel seien meist um 30 bis 50 Prozent teurer und in der Regel nur im Reformhaus erhältlich. Deshalb werde etwa Hartz-IV-Empfängern, die nachweislich Zöliakie haben, ein Zuschuss von 66 Euro monatlich gewährt, so Kühnau.

Mehr Informationen im Internet unter www.dzg-online.de

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