Antwort der NRW-Landesregierung

Zwei Masern-Ausbrüche, aber keine endemische Zirkulation in NRW

In Nordrhein-Westfalen hat es in zwei Regionen Masern-Ausbrüche gegeben. Betroffen waren jeweils Menschen, die eng zusammenleben und nicht ausreichend gegen Masern geimpft sind.

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Das Landeszentrum Gesundheit NRW geht davon aus, dass die aktuelle Infektionskette im Hochsauerland unterbrochen ist.

Das Landeszentrum Gesundheit NRW geht davon aus, dass die aktuelle Infektionskette im Hochsauerland unterbrochen ist.

© Friso Gentsch/dpa

Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen hat es seit Anfang dieses Jahres 26 gemeldete Fälle von Masern-Infektionen gegeben. Der Großteil von ihnen entfällt auf zwei Infektionsketten im Hochsauerland (neun Fälle) und in Köln (acht Fälle). Das NRW-Gesundheitsministerium sieht zurzeit keine Hinweise auf eine endemische Zirkulation der Masern in dem Bundesland.

Das Landeszentrum Gesundheit NRW geht davon aus, dass die Infektionskette im Hochsauerland unterbrochen ist. In Köln beobachtet es die Situation weiter. Dort waren Ende März aber zwei Wochen lang keine weiteren Fälle mehr gemeldet worden, teilt Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Susanne Schneider mit. „Insbesondere werden noch die Ergebnisse der Erregertypisierung erwartet, die noch nicht vollständig vorliegen.“

Seit 2021 steigt die Zahl der Fälle von einem niedrigen Niveau aus

Sowohl im Hochsauerland als auch in Köln kam es zu Masern-Ausbrüchen in Familienverbänden oder eng zusammenlebenden Personengruppen, „die nicht hinreichend gegen Masern immunisiert waren“. Im Hochsauerlandkreis konnte die Quelle des Eintrags in den Familienverband nicht eindeutig ermittelt werden, bei dem Ausbruch in Köln lag der Expositionsort des Indexfalls im Ausland.

In den Jahren 2018 und 2019, also vor der COVID-19-Pandemie, waren in NRW 211 beziehungsweise 136 Masernfälle gemeldet worden. 2020 sank die Zahl auf 20, 2021 gab es nur eine Meldung, 2022 zwei. Im vergangenen Jahr waren es 15 Meldungen.

Laumann verweist darauf, dass 2023 laut einem aktuellen Bericht des European Centre for Disease Prevention and Control weltweit ein erheblicher Anstieg von Masern-Fällen und -Ausbrüchen beobachtet wurde. „Es wird erwartet, dass die Zahl der Masern-Fälle in Europa in den kommenden Monaten weiter ansteigen wird, da die Impfquoten nicht überall optimal sind“, führt der Minister aus. Davon werde auch das Auftreten der Masern in Deutschland beeinflusst, wie das aktuell vermehrte Auftreten in NRW zeige. (iss)

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