Zwei Spritzen im Jahr gegen Prostatakrebs

BERLIN (gvg). Bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom steht jetzt eine neue Formulierung des Antiandrogens Leuprorelin zur Verfügung. Bei dem Präparat reicht eine subkutane Injektion pro Halbjahr, um die Testosteron-Produktion zu unterdrücken.

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Bei dem in Deutschland als Eligard® erhältlichen Leuprorelin-Acetat handelt es sich um einen LHRH-Agonisten, der in die Hormonregulation der Hypophyse eingreift. Das Ergebnis ist, dass die endogene Testosteron-Produktion unterdrückt wird, was einer Ausbreitung des Karzinoms entgegen wirkt.

Leuprorelin-Acetat gibt es bisher in zwei Varianten, die monatlich und quartalsweise subkutan injiziert werden. Bei der jetzt in Deutschland verfügbaren, neuen Darreichungsform Eligard® 45 mg reicht eine Injektion alle sechs Monate.

"Mit Leuprorelin-Acetat gelingt es, die Testosteron-Produktion überdurchschnittlich stark zu senken", sagte Professor Bertrand Tombal aus Saint Luc in Belgien. Die mittlere Testosteron-Konzentration im Serum liege je nach Injektionsfrequenz bei 6 bis 12 ng/dl. Dies liege in der Nähe des Bereichs, der auch durch eine chirurgische Kastration erreicht werde, so Tombal auf einer von Astellas unterstützten Veranstaltung beim Urologenkongress in Berlin.

Auch typische Therapieprobleme bei der anti-androgenen Behandlung träten bei Leuprorelin-Acetat selten auf: So komme es praktisch nie zu so genannten Mini-Flares. Darunter verstehen Urologen das kurzzeitige, für die Therapie unerwünschte Ansteigen des Testosteron-Gehaltes im Serum unmittelbar nach der Injektion von LHRH-Agonisten. Auch der Anteil jener Patienten, bei denen die Testosteron-Konzentration nach langjähriger Therapie plötzlich wieder steigt, sei bei Leuprorelin-Acetat günstig gering, sagte Tombal.

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