Die Debatte um ein Primärarztsystem nimmt Fahrt auf. Die Grünen warnen die Regierung davor, in die Umsetzung des Projekts zu stolpern. Und dann wäre da noch eine bemerkenswerte Haltung der Gesundheitsweisen.
Stürze älterer Menschen sind in Pflegeheimen besonders häufig. Dabei sind sie potenziell vermeidbar. Wie das am besten gelingt, wurde in einer Übersichtsarbeit untersucht.
Der G-BA attestiert unter anderem dem Wirkstoff Nirsevimab zur Prävention von Erkrankungen der unteren Atemwege, verursacht durch RSV, einen Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen.
Der Medizinische Dienst Bund hält es für eher schädlich als nützlich, wenn sich Menschen mit Gonarthrose oder Coxarthrose Hyaluronsäure in die Gelenke spritzen lassen. Dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie stößt das auf.
Die diabetische Neuropathie ist eine oft folgenschwere Komplikation, die therapeutisch schwer zugänglich ist. Eine Langzeitstudie gibt Hinweise darauf, warum das so ist.
Das ECDC warnt davor, dass rekordverdächtige Ausbrüche von Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) und dem Chikungunya-Virus auf eine „neue Normalität“ in Europa hindeuten.
Welche Hormonersatztherapie ist für postmenopausale Frauen, die bereits einen Schlaganfall hatten, sicher? Einer Registerstudie zufolge erhöhen vaginale Östrogen-Tabletten nicht das Risiko für einen zweiten Schlaganfall.
Eine latente Epstein-Barr-Virus-Infektion führt offenbar zu akuten Störungen der Immunregulation. Zum Beispiel bei Kindern mit Sepsis: Hier war eine EBV-Positivität mit einer erhöhten Mortalität assoziiert.
Lothar Müller produziert ostfriesischen Apfelschaumwein. Die Arbeit auf den Streuobstwiesen ist für ihn ein willkommener Ausgleich zur Praxistätigkeit – und soll ihm künftig auch als Standbein für den Ruhestand dienen.
Besteht die Aussicht, dass eine rasche Reperfusion noch Hirngewebe rettet, lässt sich das Thrombolyse-Zeitfenster auf bis zu 24 Stunden nach einem Schlaganfall erweitern: Einer Studie zufolge bringt dies Vorteile.
Eine Übersichtsarbeit im BMJ beantwortet die Frage zu Injektionen an der Wirbelsäule sehr einseitig. Dabei lassen sich diese Interventionen nicht über einen Kamm scheren, betont Gastautor Prof. Stephan Klessinger.
Der Medizinische Dienst Bund zweifelt an der ordnungsgemäßen Aufklärung in orthopädischen Praxen, wenn es um IGeL geht – und bringt eine obligatorische Bedenkzeit ins Spiel.
Spironolacton gilt als Standardtherapie bei Herzproblemen – doch bei Dialysepatienten bleibt der erhoffte Nutzen aus: Eine große kanadische Studie wurde vorzeitig abgebrochen.
Weil zwei Orthopäden entgegen Vorgabe des G-BA einem Patienten Humira® gegen entzündliche Gelenkerkrankungen verschrieben haben, sollen sie hohen Regress leisten. Zu Recht, sagen die Richter.
NMDA-Rezeptorantagonisten wie Ketamin werden off-label auch bei chronischen Schmerzen verordnet. Die Evidenzbasis stützt diesen Einsatz bisher nicht, schreiben Autoren eines Cochrane-Reviews.
Ein neues Review bestätigt die kardiovaskulären und renalen Vorteile von SGLT2-Inhibitoren, GLP-1-Rezeptoragonisten und Finerenon bei Menschen mit Typ-2-Diabetes – aber auch mögliche Nebenwirkungen.
In Deutschland wird kein Lebendimpfstoff gegen Chikungunya für Personen über 59 Jahren empfohlen. In den USA hingegen schon. Die zuständige Behörde hat nun einen Bericht über unerwünschte Ereignisse nach der Impfung veröffentlicht.
Bei der Hotline Impfen werden Ihre Impf-Fragen aus der Praxis evidenzbasiert und fachkundig beantwortet. Diesmal geht es um einen Patienten, der einen Impfdurchbruch mit Herpes zoster hatte. Sollte nun nochmal aufgefrischt werden?
Kommentar zu Saarlands Schuleingangsuntersuchungen
Lobenswerte Ansätze zur Verbesserung der Ergebnisse bei den Schuleingangsuntersuchungen bleiben Stückwerk, wenn nicht gleichzeitig auf allen Ebenen die Hemmnisse angegangen werden.
Die saarländischen Kinderärzte sehen bei Vorschulkindern immer häufiger sprachliche und motorische Defizite. Oft stehen sie den Problemen aber aufgrund mangelnder Ressourcen machtlos gegenüber.
Warum kommen Menschen in die Notaufnahme, obwohl ihr Fall auch in der Hausarztpraxis behandelt werden könnte? Ein Team der Berliner Charité ist diesem Phänomen mit einer Fragebogenstudie auf den Grund gegangen.
Patienten, die ein Nierentrauma erleiden, haben in der Folge ein deutlich erhöhtes Risiko, eine Hypertonie zu entwickeln. Wie eine Studie zeigt, benötigen Betroffene regelmäßige Kontrollen ihres Blutdrucks.
Profitieren Menschen mit Vorhofflimmern auch dann von einer oralen Antikoagulation, wenn sie vor Kurzem eine spontane intrakranielle Blutung erlitten haben? Eine aktualisierte Metaanalyse liefert Antworten.
Myalgien kommen bei vielen neurologischen und anderen Erkrankungen vor. Oftmals gehen die meist unspezifischen Schmerzen gar nicht auf eine primäre Schädigung des Skelettmuskels selbst zurück. Eine neue Leitlinie erhellt den Weg zur richtigen Diagnose.
Unbeabsichtigter Gewichtsverlust ist ein unspezifisches, aber immerhin mögliches frühes Symptom einer Krebserkrankung. Wann Allgemeinärzte besonders Verdacht schöpfen sollten, haben australische Forscher untersucht.
Weniger Folgeinfarkte, weniger Revaskularisationen, aber mehr schwere Blutungen und ein Nulleffekt bei der Gesamtmortalität – nach einer aktuellen Metaanalyse ist damit zu rechnen, wenn ältere Personen mit akutem Koronarsyndrom frühzeitig invasiv statt konservativ behandelt werden.
Die GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid und Semaglutid sind mittlerweile auch bei adipösen Jugendlichen ab zwölf Jahren zur Gewichtsregulation zugelassen. Doch wann ergibt ihr Einsatz Sinn und wann sind andere Methoden besser?
Vaginale Blutungen gehören zu den häufigsten Überweisungsgründen junger Mädchen in die pädiatrische Endokrinologie oder Gynäkologie. Anhand zweier ungewöhnlicher Fälle zeigt ein Team ein strukturiertes diagnostisches Vorgehen auf.
Erhöhte Entzündungswerte gehen bei Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen mit einem gesteigerten Risiko für akute und chronische Nierenfunktionsstörungen einher. Dafür sprechen Ergebnisse der schwedischen Kohortenstudie SCREAM.
Angina-pectoris-Beschwerden, aber das Herz-CT zeigt keine Obstruktion? In solchen Fällen könnte ein Belastungs-EKG nützlich sein, um eine Dysfunktion kleinster Gefäße auszuschließen.
Zur Diagnostik der überaktiven Blase werden oft urodynamische Tests herangezogen, um die klinischen Befunde zu untermauern und den Erfolg der Behandlung abzuschätzen. Wie gut die Urodynamik dafür tatsächlich taugt, hat eine britische Studie untersucht.