Holetschek fordert vorherige Analysen

Bayern lehnt Klinikreform „im Hauruckverfahren“ ab

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wird nicht müde, seine kritische Haltung zu den Krankenhausreformplänen der Bundesregierung zu bekräftigen – so auch im Gesundheitsausschuss.

Veröffentlicht:
Kritiker der bisherigen Krankenhausreform-Pläne: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (hier bei einer Sitzung des Bundestages im September 2022).

Kritiker der bisherigen Krankenhausreform-Pläne: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (hier bei einer Sitzung des Bundestages im September 2022).

© Annette Riedl/dpa

München. Die Krankenhausreform verlange nach einem 360-Grad-Blick – und dazu gehöre auch, dass der Bund ehrlich und transparent deren mögliche Konsequenzen analysiere. „Das ist leider bislang viel zu kurz gekommen“, kritisierte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Dienstagnachmittag im Gesundheitsausschusses des Landtags. Das geht aus einer Pressemitteilung seines Ministeriums hervor.

Anfang Februar hatte Bayern ein eigenes Gutachten zu den Folgen der bis dahin bekannten Krankenhausreformpläne im Freistaat erstellen lassen. Es brauche unbedingt weitere Folgen-Analysen, wenn wesentliche Elemente der Reform absehbar seien.

Bedürfnisse des Personals berücksichtigen

Holetschek nannte überdies einen ganzen Katalog an Forderungen: Etablierte und bewährte Strukturen wie die Schlaganfallversorgung oder Geburtshilfe müssten weiterhin in einem engen Netz im Land verfügbar bleiben. Die Bedürfnisse des Personals müssten eine zentrale Rolle spielen. Es brauche Öffnungsklauseln, um regionale Besonderheiten etwa bei der Zuordnung von Kliniken zu den jeweiligen Leveln berücksichtigen zu können.

Die im Rahmen der sogenannten Basisversorgung möglichen Leistungen sollten erheblich erweitert werden. Auch brauche es einen angemessenen Zeitplan mit ausreichend Puffer. Holetschek wörtlich: „Die Reform ist ein anspruchsvoller Prozess, der nicht im Hauruckverfahren realisiert werden kann.“

Schon jetzt Insolvenzen sehr real

Und: Der Bund müsse die Unterfinanzierung im laufenden Betrieb beheben und schnell und unbürokratisch Hilfe leisten. Für manche Kliniken sei die Gefahr einer Insolvenz schon jetzt real, weil zugesagte Hilfen des Bundes aus dem Härtefallfonds nicht ankämen. (mic)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Hans Christoph 28.02.202317:26 Uhr

Ach ja, Hr. Holetschek lehnt Klinikreform im "Hauruckverfahren" ab. Seit wann verfügt Hr. Holetschek denn über Weitblick, geschweige denn 360 Grad Rundumblick? Tunnelblick trifft es da schon eher... Stetig ruft der noch bayerische Pflege-Gesundheitsminister nach dem Bund, wenn es um urbayerische Probleme geht.

Wo bleiben die seit Jahren dringlichen Investitionen in die z.T. marode Infrastruktur der bayerischen Kliniken / Krankenhäuser? Angeblich seien Bundesmittel aus dem Härtefallfonds nicht angekommen / eingetroffen in Bayern. Immer dieselben Aufschreie nach dem Motto Haltet den Dieb....

Hoffentlich werden die bayerischen Wähler / innen diesem Treiben bei der Landtagswahl ein Ende setzen. Da Markus Söder das Wahlmotto ausgegeben hat "weiter so mit den Freien Wählern" sind die Freien Wähler für Bayern / Bayerinnen, die Veränderungen wollen, nicht mehr wählbar. Dran denken an den Wahlurnen. PRO Senioren PAKT Bayern

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Lesetipps
Prof. Dr. Susanne Kobel freut sich über die Auszeichnung.

© Marc-Steffen Unger

Springer Medizin Gala

Preisträger des Springer Medizin Charity Awards feierlich gekürt

Nahm den Galenus-von-Pergamon-Preis 2025 in der Kategorie Primary Care entgegen: Dr. Joachim Kienhöfer (2.v.l.) von Novo Nordisk. Überreicht wurde er von Professorin Marianne Dieterich (Mitte) und Dr. Marcus Pleyer (r.). Moderiert wurde von Yve Fehring (l.) und Matthias Gabriel (2.v.r.).

© Marc-Steffen Unger

Diabetes mellitus

Galenus-Preis 2025: Awiqli® gewinnt in der Kategorie Primary Care