Freude in der Hauptstadt: Pfizer stärkt den Pharmastandort Berlin

BERLIN (HL). Das forschende Pharma-Unternehmen Pfizer hat den Umzug seiner Deutschland-Zentrale von Karlsruhe nach Berlin abgeschlossen. "Wir fühlen uns bestätigt, Berlin mit dem Cluster Gesundheitswirtschaft noch besser aufzustellen", sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit zur Begrüßung des Unternehmens in der Hauptstadt.

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Insgesamt sind in der neuen Zentrale am Potsdamer Platz 500 Mitarbeiter beschäftigt, die meisten kommen aus Karlsruhe.

Die Entscheidung, in die Hauptstadt zu übersiedeln, begründet Dr. Andreas Penk, Vorsitzender der Geschäftsführung von Pfizer Deutschland, so: Berlin und Brandenburg ist in Deutschland das Zentrum der Gesundheitswirtschaft und -wissenschaft mit besonders starkem Wachstum vor allem im Bereich der Biotechnologie. Mit seinen Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen hat Berlin eine führende Rolle in der medizinischen und naturwissenschaftlichen Forschung. Zugleich bietet die medizinische Infrastruktur eine ideale Dichte und Vernetzung. Außerdem sei Berlin ein attraktiver Standort für internationale Talente.

Der Zuzug von Pfizer stärke den Pharma- und Forschungsstandort Berlin, sagte Wowereit. Mit Bayer-Schering, Sanofi-Aventis und Berlin-Chemie komme nun der vierte große Player der pharmazeutischen Industrie in die Hauptstadt. Wowereit betonte, dass gerade Arzneimittel-Hersteller, die langfristig hohe Summe in Forschung und Entwicklung investierten, Sicherheit und faire Vermarktrungschancen brauchten. In diesem Zusammenhang bekräftigte Wowereit seine Bereitschaft, als Bürgermeister eines bedeutenden Pharma-Standorts vermittelnd zwischen der Branche und dem Bundesgesundheitsministerium tätig zu sein.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 4500 Mitarbeiter, überwiegend an den Produktions-Standorten Freiburg, Illertissen und Frankfurt-Höchst. In der Berliner Zentrale arbeiten neben der Unternehmensleitung die klinische Forschung und Medizin, die Arzneimittelsicherheit, Marketing, Kommunikation und Controlling.

Neuausrichtung der Entwicklung bei Pfizer

Pfizer hatte kürzlich an seinem Hauptsitz New York angekündigt, die Entwicklung bestimmter Medikamente in bisherigen Kernbereichen wie der Sparte Herzkrankheiten drastisch einzuschränken.

Der Fokus soll künftig stärker auf der Onkologie, der Behandlung von Alzheimer und Diabetes sowie der Schmerzbekämpfung liegen. Auch die Erforschung neuer Behandlungsmethoden bei Knochenkrankheiten und Übergewicht wird in Zukunft stark eingeschränkt (wir berichteten).

Die Umstrukturierung des Pharmakonzerns wirkt sich nach Einschätzung des Unternehmens positiv auf die deutschen Standorte aus. "Das ist eine gute Nachricht für Deutschland", sagte der Deutschland-Chef von Pfizer, Andreas Penk in Berlin. "Die Neuausrichtung passt für uns perfekt, so haben wir zum Beispiel eine sehr gut entwickelte klinische Forschung".

Grund für die Änderung ist laut Penk das wachsende Verständnis von Krankheiten. "Bisher war oft unklar, warum Patienten von einem Wirkstoff profitieren, andere aber nicht." Inzwischen stehe fest, dass es nicht "den Krebs" oder "den Diabetes" gebe, deshalb würden immer mehr individuelle Medikamente entwickelt. Ob ein Patient auf das Medikament anspricht, könne man vor der Behandlung testen.

(dpa)

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