Klinikum Südstadt Rostock

Gemeinsamer „Tresen“ für die Notfallversorgung? In Rostock gibt es ihn schon

Neues Integriertes Notfallzentrum, erster gemeinsamer Tresen mit der KV und neuer Chefarzt in der Notaufnahme: Im Klinikum Südstadt Rostock ist seit heute vieles anders.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Leitet das neue integrierte Notfallzentrum am Klinikum Südstadt in Rostock: Dr. Jan-Arne Lauffs.

Leitet das neue integrierte Notfallzentrum am Klinikum Südstadt in Rostock: Dr. Jan-Arne Lauffs.

© Klinikum Südstadt Rostock

Rostock. In Mecklenburg-Vorpommern sammelt seit heute das erste Krankenhaus Erfahrungen mit einem gemeinsamen Tresen mit der KV für die Notfallversorgung. Am Klinikum Südstadt Rostock wurde dieser am heutigen Donnerstag in Betrieb genommen. Der Start ging einher mit der Eröffnung der neuen zentralen Notaufnahme und des Integrierten Notfallzentrums (INZ).

„Das Klinikum Südstadt Rostock ist der Zeit voraus und setzt die vom Bund geplante Reform der Notfallversorgung in einem maßgeblichen Bereich bereits um“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landesgesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) zur Eröffnung. Sie erwartet, dass im INZ künftig besser zwischen leichteren und schwereren Notfällen unterschieden werden kann und dass die fachliche Zusammenarbeit davon profitiert.

Wartezeiten sollen kürzer werden

Drese sprach von einem „Vorzeigeprojekt", unter anderem, weil hinter dem zentralen Aufnahmetresen neben der klinischen Notaufnahme auch ein ambulanter Bereitschaftsdienst der Kreisstelle Rostock der KV unterhalten wird. Damit soll eine Patientensteuerung gelingen. Rostocks KV-Kreisstellenleiter Torsten Lange rechnet nun mit kürzeren Wartezeiten für die Patienten. Der gemeinsame Tresen werde im Zusammenspiel mit der Notaufnahme „viele Probleme der Versorgung im Notfall besser lösen können".

Zugleich wurde heute die umgebaute Zentrale Notaufnahme und das neue INZ eingeweiht. Zusammen mit einer kürzlich in Betrieb genommenen Zentralküche wurden insgesamt 20,5 Millionen Euro am KSR investiert, von denen neun Millionen Euro aus Eigenmitteln kommen, 11,5 Millionen Euro von der öffentlichen Hand. Das neue INZ umfasst nun auf 1.340 Quadratmetern 29 Untersuchungs- und Behandlungsplätze, zwei Untersuchungsräume für die Kassenärztliche Notfallambulanz und Warteräume mit Bildschirmmonitoring, die eine Abschätzung der Wartezeit zulassen.

Neuer Chefarzt: Dr. Jan-Arne Lauffs

Auch organisatorisch wurde die bislang der Klinik für Innere Medizin IV als Teilbereich zugeordnete zentrale Notaufnahme als eigenständiges, chefärztlich geführtes INZ neu aufgestellt. Neuer Chefarzt ist Dr. Jan-Arne Lauffs. Der 44-Jährige gebürtige Kieler bringt Erfahrung in der Leitung großer Notaufnahmen in maximalversorgenden Kliniken mit. Nach seinem Studium in Rostock war er zehn Jahre am Uniklinikum Düsseldorf tätig, anschließend bis 2021 am Elbeklinikum Stade. 2021 wechselte er an die Universitätsmedizin Rostock, wo er als Ärztlicher Leiter das dortige neue Notfallzentrum mit aufgebaut und die Zentrale Notaufnahme sowie die Beobachtungs- und Aufnahmestation geführt hat. Lauffs ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Intensiv- und Notfallmediziner.

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