Saarland
Gesundheitsministerin Bachmann will Corona-Prämie für MFA
Eine staatliche Corona-Prämie für MFA ist offenbar kaum durchsetzbar. Das Saarland drängt nun auf eine Neuauflage einer steuer- und sozialversicherungsfreien Prämienmöglichkeit.
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Auch Medizinische Fachangestellte sollten eine Coronaprämie bekommen: Saarlands Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU).
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Saarbrücken. Forderungen nach einer Sonderzahlung aus Steuermitteln zugunsten der Medizinischen Fachangestellten finden in der Politik anscheinend immer weniger Rückhalt.
Machte sich im vergangenen November der damalige Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz und bayrische Ressortchef Klaus Holetschek noch öffentlichkeitswirksam für eine Prämie als Zeichen der Wertschätzung stark, haben sich fast alle Länder inzwischen offenbar mit dem Nein der Bundesregierung abgefunden.
Bei der jüngsten Gesundheitsminister-Konferenz sprach sich nur das Saarland für eine Sonderzahlung zugunsten der MFA aus, berichtete Gesundheitsministerin Monika Bachmann auf Anfrage.
Keine Mitstreiter in der GMK
Die CDU-Politikerin hatte dazu eine Diskussions-Vorlage eingebracht, die der Ärzte Zeitung vorliegt. In ihr wurde darauf verwiesen, dass die so genannte Corona-Prämie bereits diversen Berufsgruppen ausgezahlt worden sei.
Deshalb stelle sich „die Frage, ob wegen des unverkennbaren Engagements der Medizinischen Fachangestellten auch dieser Berufsgruppe eine ... einmalige Sonderzahlung gewährt werden“ solle. Laut Bachmann fanden sich aber für diesen Vorstoß in der Gesundheitsministerkonferenz keine Mitstreiter.
Den Versuch, die Praxismitarbeiter für ihr Engagement im Rahmen der Impfkampagne auch finanziell zu belohnen, hat das Saarland aber noch nicht ganz aufgegeben. In einem Brief an Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach erwähnt Bachmann den mangelnden Rückhalt in der Gesundheitsministerkonferenz und wirbt zugleich dafür, Praxisinhabern wenigstens noch einmal die Vergabe steuer- und sozialversicherungsfreier Corona-Boni an die Angestellten zu ermöglichen.
In dem am Freitag versandten Schreiben zeigt sich Bachmann überzeugt davon, dass viele Ärzte zur Zahlung einer solchen Prämie bereit seien.
Brief an Lindner und Lauterbach
Um diese von Steuern und Abgaben zu befreien, sei allerdings eine bundesgesetzliche Regelung nötig. Deshalb bitte sie die beiden Minister darum, sich für diesen Weg einzusetzen, um den Praxismitarbeitern „eine angemessene Anerkennung für die herausfordernde Arbeit – nicht nur, aber vor allem auch – in der Pandemie zukommen lassen zu können“.
Die aktuelle Regelung, die Prämien bis zu einer Höchstsumme von insgesamt 1500 Euro ohne Abzüge für Steuern und Sozialversicherung ermöglicht, läuft Ende März aus. (kud)