Pharmazeutische Versorgung

Immer weniger Apotheken in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein und Westfalen-Lippe sinkt die Zahl der Apotheken seit zwei Jahrzehnten. 2023 gingen dort 83 Offizinen vom Markt. Die Apothekerkammern sehen die Politik in der Pflicht, gegenzusteuern.

Veröffentlicht:

Düsseldorf/Münster. Die Zahl der Apotheken in Nordrhein-Westfalen hat sich im Jahr 2023 um 83 reduziert. Ende des vergangenen Jahres gab es im bevölkerungsreichsten Bundesland noch 3.720 Apotheken.

Im Rheinland sind im vergangenen Jahr 48 Offizinen vom Markt gegangen, 14 haben neu eröffnet. Nach Angaben der Apothekerkammer Nordrhein setzt sich damit ein 1999 begonnener Negativtrend fort.

„Zu geringe Honorierung, zu viel Bürokratie, nicht enden wollende Lieferengpässe, ein sich immer mehr verschärfender Fachkräftemangel – das alles macht es den Inhaberinnen und Inhabern schwer“, sagt Kammerpräsident Dr. Armin Hoffmann.

Die Wege zum Notdienst werden weiter

In Westfalen-Lippe haben 53 Apotheken geschlossen, nur vier sind neu an den Start gegangen. Dort ist es der 19. Rückgang in Folge. Die Entwicklung schlägt sich auch auf den Nacht- und Notdienst der Apotheken nieder, betont Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

Die Zahl der Dienste könne nicht unendlich erhöht werden. „Weniger Apotheken führen unweigerlich dazu, dass unterm Strich die Wege zum Notdienst weiter werden“, sagt er.

Beide Kammern sehen die Politik in der Pflicht, bessere Rahmenbedingungen für die Apotheken zu schaffen – vor allem bei der Honorierung. (iss)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Innovationsfondsprojekt „STATAMED“

Ambulant und stationär auf Augenhöhe

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Nur kurz ins Krankenhaus, danach gut versorgt Zuhause

Innofondsprojekt „STATAMED“: Blaupause für Vernetzung

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Leere Wartezimmer: Vor allem alte Menschen und chronisch Kranke, haben sich als Risikopatienten zeitweise nicht mehr in die Praxen getraut.

© ArtmannWitte / Alamy / mauritius images

Gesundheitswesen im Corona-Schock: eine erste Bilanz

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung