Schlaganfallversorgung

Krankenhausgesellschaft Sachsen kritisiert Regierungskommission: Abrechnungsdaten sind unzureichend

Die Krankenhausgesellschaft Sachsen stimmt in den Chor der Kritiker am Vorgehen der Regierungskommission ein: Die Qualität der Schlaganfallversorgung lasse sich auf der Basis von Abrechnungsdaten nicht ausreichend bestimmen.

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Leipzig. Die Krankenhausgesellschaft Sachsen kritisiert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dafür, dass er sich bei Äußerungen zur Versorgung von Schlaganfallpatienten nur auf Daten von Krankenkassen gestützt habe.

„Wir fordern vom Bundesgesundheitsminister und der Regierungskommission eine sachgerechte Debatte, in der auch die medizinischen Expertinnen und Experten einbezogen werden“, sagte Friedrich München, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen, in Leipzig.

„Es ist nicht ausreichend, sich im Wesentlichen nur auf Abrechnungsdaten der Krankenkassen zu beziehen.“ Ähnlich hatten sich dazu bereits Kammern und die Landeskrankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen geäußert.

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Lauterbach habe geäußert, jährlich seien bundesweit rund 5.000 Todesfälle vermeidbar, wenn Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall sofort in einer Klinik mit einer Stroke Unit behandelt würden. Hierfür seien Abrechnungsdaten der Krankenkassen genutzt worden, die aus den Jahren 2007 bis 2017 stammten. Diese Analyse hätten der GKV-Spitzenverband, der AOK-Bundesverband und das Wissenschaftliche Institut der AOK ohne das Einbeziehen der Kliniken durchgeführt.

„Es ist völlig unverständlich, wie der Bundesgesundheitsminister Behauptungen über eine angeblich unzureichende Versorgungsqualität und vermeidbare Todesfälle bei Schlaganfällen äußern kann“, befand München. „Die seit Jahren etablierten Initiativen in Form der Schlaganfallnetzwerke in den Bundesländern werden fortlaufend analysiert und weiterentwickelt.“

Er verwies darauf, dass es in Sachsen drei Schlaganfallnetzwerke gebe, bei denen Patienten in kleineren Kliniken per Telemedizin in größeren Krankenhäusern vorgestellt werden könnten. Anfang 2024 solle eine gemeinsame Geschäftsstelle der drei Schlaganfall-Netzwerke ihre Arbeit aufnehmen. (sve)

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