Berlin

Mit Bus zum Arzt geht gut

Mehr als jeder vierte Berliner legt den Weg zum Arzt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück.

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BERLIN. Die Wege zu den Ärzten in Berlin sind kurz. 90 Prozent der Berliner Patienten sind innerhalb einer halben Stunde in der Arztpraxis, fast die Hälfte (45 Prozent) braucht sogar nur fünf bis zehn Minuten dorthin.

Das teilt die KV Berlin auf der Basis einer regionalen Auswertung der repräsentativen bundesweiten KBV-Versichertenbefragung mit. Dabei nutzen die Berliner Patienten deutlich seltener ein Auto für den Arztbesuch, als dies bundesweit der Fall ist. In der Hauptstadt fährt nur jeder Dritte mit dem Auto zum Arzt. Dagegen ist der Anteil der Autofahrer an den Patienten im Bundesdurchschnitt mit 61 Prozent fast doppelt so hoch.

Jeder vierte Berliner legt den Weg zum Arzt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück (26 Prozent – bundesweit neun Prozent). Aus Sicht der KV Berlin spricht das für eine gute Anbindung an den Arzt mit U- oder S-Bahn. Auch der Anteil der Fußgänger ist unter den Berliner Patienten mit 29 Prozent deutlich höher als im Bundesdurchschnitt mit 20 Prozent.

Die KV Berlin leitet daraus ab, dass viele Ärzte in Berlin ihre Praxis um die Ecke ihrer Patienten haben. Patienten würden meist eine Praxis in fußläufiger Nähe des Zuhauses oder entlang ihrer täglichen Wege aufsuchen. Deutlich werde, dass es Sinn mache, Berlin als einen Planbezirk zu betrachten, wenn es um Ärzteverteilung geht.

"Öffentliche Debatten einzelner Interessensgruppen über eine kleinräumigere Bedarfsplanung für Berlin, zum Beispiel auf Bezirksebene bezogen, gehen aus verschiedenen Gründen an der Sinnhaftigkeit und Realität vorbei – auch deshalb, weil die Ärzte schon jetzt räumlich nahe an ihren Patienten dran sind."

Forderungen nach kleineren Bedarfsplanungsbezirken kommen meist dann auf, wenn aus einzelnen Bezirken Klagen über Wartezeiten in bestimmten Fachrichtungen laut werden. Zuletzt gab es Kritik an der Verteilung der Kinderärzte. (ami)

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