Geburtshilfe

NRW stockt Zahl der Hebammenkreißsäle auf

Nach dem erfolgreichen Versuch mit Hebammen-geleiteten Geburtssälen in Nordrhein-Westfalen soll deren Zahl nun verdreifacht werden.

Veröffentlicht:

Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen will die Zahl der sogenannten Hebammenkreißsäle deutlich ausbauen: Bis Ende 2022 soll sich die Zahl der Kliniken mit einer solchen Einrichtung im bevölkerungsreichsten Bundesland mehr als verdreifachen – von derzeit neun auf 29. Mit Blick auf die Schulung von Fachpersonal in den Kliniken fördert das NRW-Gesundheitsministerium die neuen von Hebammen geleiteten Kreißsäle mit bis zu 25.000 Euro. Nach Ansicht von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sind sie ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der klinischen Versorgung. „Nordrhein-Westfalen ist bei Hebammenkreißsälen bundesweit führend“, betont er.

Hebammenkreißsäle kommen in erster Linie für gesunde Frauen infrage, die eine gesunde Schwangerschaft hinter sich haben und bei denen eine problemlose Geburt zu erwarten ist. Von 2010 bis 2017 hatten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Bonn untersucht, wie es sich auf die medizinische Qualität auswirkt, wenn Hebammen Geburten im Krankenhaus selbstständig betreuen. Das Ergebnis: Weder bei den Müttern noch den Neugeborenen war es bei dieser Form der Geburtsbegleitung häufiger zu Komplikationen gekommen. Die werdenden Mütter profitieren von einer Betreuung nahezu im Verhältnis eins zu eins.

20 Kliniken ziehen nach

Die folgenden 20 Kliniken richten in diesem Jahr Hebammenkreißsäle ein: Marienhospital Aachen, St. Franziskus-Hospital Ahlen, Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach, St. Marien-Hospital Bonn, Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Marienhospital Bottrop, St. Vincenz-Krankenhaus Datteln, St. Vinzenz-Hospital Dinslaken, Knappschaftskrankenhaus Dortmund, St.-Josefs-Hospital Dortmund, Helios St. Anna Klinik Duisburg, Klinikum Herford, St. Josefs Krankenhaus Hilden, Krankenhaus Porz am Rhein Köln, Helios Klinikum Krefeld, Evangelisches Krankenhaus Lippstadt, Krankenhaus Lübbecke, Krankenhaus Bethanien Moers, Krankenhaus Neuwerk Mönchengladbach, Helios Universitätsklinikum Wuppertal. (bel)

Mehr zum Thema

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen

Gesundheitskongress des Westens

NRW droht bei Klinikreform mit Gang zum Bundesverfassungsgericht

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen