Sinkender Bedarf

Nur rund 4100 Corona-Impfungen in Bayerns Apotheken

Corona-Impfungen in Apotheken galten als große Hoffnung. Doch als sie impfen durften, ging die Nachfrage wieder zurück. Entsprechend fällt auch in Bayern die Statistik aus.

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„Deine Apotheke impft.“ Nur wie viele?

„Deine Apotheke impft.“ Nur wie viele?

© Jens Krick / Flashpic / picture alliance

München. In bayerischen Apotheken sind seit dem dortigen Corona-Impfbeginn vor rund zweieinhalb Monaten lediglich 4122 bis zum 13. April Dosen verimpft worden. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

„Bislang hat das Impfangebot in den Apotheken leider noch keinen großen neuen Impuls bei den Menschen setzen können, sich doch noch für eine Impfung zu entscheiden“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek der Deutschen Presse-Agentur.

Dennoch halte er das Angebot für einen wichtigen Baustein der Impfstrategie, so der CSU-Politiker. Der Bayerische Apothekerverband verweist darauf, dass die Impfnachfrage allgemein stark zurückging, „aber im Kampf gegen die Corona-Pandemie zählt jede Impfung und die Apothekerinnen und Apotheker leisten dazu ihren Beitrag“.

Weniger als jede zehnte Apotheke berechtigt

Holetschek lenkt den Blick auch in Richtung Herbst und Winter: „Sollte wie Ende vergangenen Jahres die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen wieder sprunghaft ansteigen, stehen durch die Einbeziehung der Apotheken in die Impfstrategie zusätzliche dezentrale impfende Stellen bereit.“

Die Homepage der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) listete zuletzt 247 Apotheken, die zum Impfen gegen Corona berechtigt sind. Wie viele von ihnen tatsächlich auch Impfen ist aber unklar. Apotheker, die impfen wollen, müssen aus fünf Modulen bestehende Schulungen mit theoretischen und praktischen Anteilen durchlaufen. Insgesamt gibt es rund 3000 Apotheken im Freistaat.

Impfung in Apotheken seit Jahreswechsel möglich

Ende Januar waren die ersten Bürger in Apotheken gegen SARS-CoV-2 geimpft worden. Apothekerverband und Landesregierung begrüßten den Start, Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach von einer guten Ergänzung zu Impfzentren und Arztpraxen. Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) kritisierte die Beteiligung der Apotheken damals als Kompetenzüberschreitung.

Dass Apotheken überhaupt impfen dürfen, wurde durch eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes möglich. Der Bundestag hatte im Dezember 2021 den Weg dafür frei gemacht. (dpa)

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