Sachsen

SPD will mehr Stipendien und Arzt-Assistenz

Regierungsfraktion sorgt sich um Hausarztversorgung und wirbt für mehr Polikliniken im Land.

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DRESDEN. Die sächsische SPD-Landtagsfraktion will mit mehr Stipendien Medizinstudierende für eine Tätigkeit als Hausarzt auf dem Land gewinnen. Dieser Vorschlag ist Teil eines Pakets, das die Fraktion in Dresden vorgestellt hat, um die Versorgung mit Hausärzten auf dem Land zu verbessern.

Die SPD ist in Sachsen an der Regierung beteiligt, allerdings stellt die CDU mit Barbara Klepsch die Gesundheitsministerin. Im September wird der Landtag neu gewählt. Nach den Vorstellungen der Partei soll das Stipendien-Programm, bei dem sich Studierende dazu verpflichten, später als Hausarzt auf dem Land zu arbeiten, ausgeweitet werden.

Der Masterplan Medizinstudium 2020 solle „zügig umgesetzt“ werden, Allgemeinmedizin solle „verpflichtender Bestandteil des Medizinstudiums“ sein. Die Ausbildung von Arzt-Assistenten, für die in Sachsen die Berufsakademie in Plauen zuständig ist, solle erweitert werden. „Wenn es mehr studierte Arzt-Assistenten gibt, kann ein Hausarzt mehr Patienten behandeln“, sagte der Abgeordnete Holger Mann. „Arztassistenten können im ländlichen Raum unmittelbar helfen.“

Ein weiterer Aspekt ist die Forderung, dass der Freistaat Ärzte dabei unterstützen solle, sich in Polikliniken zusammenzuschließen. „Denn in Polikliniken wird die Bürokratie verringert, da mehrere Ärzte eine gemeinsame Verwaltung nutzen“, sagte die Abgeordnete Simone Lang.

„So bleibt mehr Zeit für die Patienten.“ Außerdem solle die bisherige Praxis der Budgetierung von Leistungen muss „dringend“ geändert werden. „Ärzte sollen mehr Patienten behandeln dürfen, wenn sie das wollen, ohne dass ihnen die Vergütung dafür versagt wird“, ergänzt Lang.

Die Politikerin verlangte, dass die Verfahren modernisiert werden, mit denen jüngere Ärzte die Praxen von älteren übernehmen können. „Eine künstliche Verteuerung der Praxen ist nicht mehr zeitgemäß“, so Lang. Sie sprach sich für ein Tandem-Verfahren aus, bei denen junge Mediziner über drei bis fünf Jahre von älteren den Arztalltag erlernen können. (sve)

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