Öffnungsstrategie

Sächsische Ärztekammer ruft nach Plan für Lockdown-Ausstieg

Sachsens Ärztekammer fordert einen zeitnahen Plan für den Ausstieg aus dem Corona-Lockdown. Die Kammer fürchtet, dass durch die strengen Maßnahmen zunehmend behandlungsbedürftige Krankheiten verschleppt werden.

Veröffentlicht:

Dresden. In Sachsen wird heftig über mögliche Lockerungen bei den Einschränkungen des Alltags wegen der Corona-Pandemie von Mitte Februar an debattiert. Die Sächsische Landesärztekammer verlangt jetzt dahingehend ein neues Vorgehen.

„Nachdem man sich auf eine nationale Impfstrategie verständigen konnte, ist nunmehr dringend und zeitnah auch eine nationale Lockerungs- und Öffnungsstrategie vonnöten“, fordert Kammerpräsident Erik Bodendieck.

Die Kammer befürchte, dass „durch den Lockdown behandlungsbedürftige Krankheiten zu spät erkannt oder verschleppt“ würden. Außerdem sei mit einer „Zunahme psychischer Erkrankungen wie etwa Depressionen und somatischer Beschwerden aufgrund psychischer Beeinträchtigungen“ zu rechnen.

Bodendieck nennt als Datum für die von ihm gewünschte „Lockerungs- und Öffnungsstrategie“ den 15. Februar. Bis dahin ist die derzeitige sächsische Corona-Schutzverordnung gültig. Der Kammerpräsident kündigt an, er wolle „dazu in den nächsten Tagen“ Gespräche mit der sächsischen Staatsregierung führen.

Sozialministerium setzt wohl auf Stufenplan

Allerdings hat Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) bereits einen Stufenplan entwickeln lassen, ab welchen Inzidenzwerten welche Lockerungen genau möglich sein sollen. Sie nennt dies „Perspektiv-Plan“.

Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hatte Kindergärten, Schulen, Friseure und das Abholen von Onlinebestellungen bei stationären Händlern als jene Bereiche angeführt, bei denen vom 15. Februar an in Sachsen mit Lockerungen zu rechnen sei.

Susanne Schaper, Sprecherin der Linksfraktion für Gesundheits- und Sozialpolitik im sächsischen Landtag, meint hingegen, es sei kein guter Weg, die Eindämmungsmaßnahmen bei sinkenden Zahlen zügig zu lockern und „es einfach in Kauf zu nehmen, dass die Zahlen schnell wieder steigen“. Sie verlangt für Sachsen eine „wohldurchdachte Exit-Strategie und keinen Verwirrplan“.

Für diese „Exit-Strategie“ sei es aber zwingend nötig, dass das Impfen gegen SARS-CoV-2 funktioniere, fügte Schaper an. (sve)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Blickdiagnose: klinisches Bild mit typischen Effloreszenzen bei Herpes zoster.

© Mumemories / Getty Images / iStock

Zoster-Impfung

Schutz vor Herpes zoster und Rezidiven

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht

Schema einer Messung der minimalen Resterkrankung bei Patienten und Patientinnen mit akuter lymphatischer Leukämie, akuter myeloischer Leukämie, chronischer myeloischer Leukämie oder mit multiplen Myelom

© freshidea / stock.adobe.com

Messbare Resterkrankung

Muss man wirklich auch die letzte Krebszelle eliminieren?