Kommentar zum KV-Eklat im Saarland

Scherbenhaufen an der Saar

Mit der Nichtwahl des Hausärzte-Vertreters haben die Fachärzte in der Saar-Vertreterversammlung auch ihrem neuen Vorsitzenden einen Bärendienst erwiesen: Er muss jetzt die Scherben zusammenkehren.

Andreas KindelEin Kommentar von Andreas Kindel Veröffentlicht:

Die Fachärzte im Saarland haben es zu weit getrieben: Sie lassen Hausärzte-Landeschef Kulas bei der KV-Vorstandswahl durchfallen, nur weil sie es können, nur weil sie die stärkste Fraktion sind. Keiner ihrer Vertreter gibt eine Begründung ab, warum sie den Mann nicht wollen. Das nährt Befürchtungen, die Fachärzte können künftig auch bei anderen Themen ohne Rücksicht auf die Hausärzte abstimmen – wenn es etwa das nächste Mal um die Honorarverteilung geht.

Die Fachärzte legen sich außerdem mit einem der beliebtesten Ärzte-Vertreter an der Saar an. Keiner der Fachärzte hatte bei der Wahl zur Vertreterversammlung auch nur annähernd so viele Stimmen bekommen wie Kulas. Schon mal dran gedacht, dass so einer helfen kann, dass die Kluft zwischen KV und Ärzte-Basis wieder kleiner wird?

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Ihrem designierten neuen KV-Chef, dem Urologen Harry Derouet, haben die Fachärzte außerdem einen Bärendienst erwiesen. Er darf demnächst die Scherben zusammenkehren, die sie hinterlassen haben – muss bei den Hausärzten wieder um Vertrauen werben, die sich gerade fragen, ob die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit den Fachärzten bald Geschichte ist.

Fach- und Hausärzte an der Saar müssen sich jetzt so schnell wie möglich zusammenraufen. Schaffen sie das nicht, wird ihnen schon bald die Aufsicht aus dem Gesundheitsministerium sagen, wo es lang geht. Das wäre dann wirklich ein Desaster!

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