Kurzfristige Termine möglich

Start für mobile ambulante Krebsberatung in Mecklenburg-Vorpommern

Die Betreuung von Krebspatienten nach der medizinischen Behandlung ließ in Mecklenburg-Vorpommern bislang zu wünschen übrig. Das soll sich nun ändern.

Von Frank Pfaff Veröffentlicht:

Schwerin/Rostock. Mobile Beratungsteams sollen Krebskranken und ihren Angehörigen helfen, die seelischen Folgen der Erkrankung besser zu verkraften und Hilfe leisten. Wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) jüngst in Schwerin mitteilte, ist das erste Team in der Geschäftsstelle der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. in Rostock angesiedelt und von dort aus seit Juni aktiv.

Außenstellen seien bereits in Güstrow und Stralsund eingerichtet worden, weitere Beratungsstellen seien im Aufbau. Zwei weitere Beratungsteams, bestehend aus einer Psychologin, einer Sozialpädagogin und einer Assistenzkraft, sollen im kommenden Jahr in Südwestmecklenburg und in Vorpommern ihre Arbeit aufnehmen.

Wohnortnahe Unterstützung

Nach Angaben Glawes erhalten in Mecklenburg-Vorpommern jährlich etwa 11 .500 Menschen eine Krebsdiagnose. Studien zufolge durchlebe fast jeder zweite Krebspatient eine ausgeprägte psychosoziale Belastung. Deshalb seien neben Therapie und medizinischer Nachsorge Hilfe und Betreuung wichtig. Ziel sei es, die Betroffenen möglichst wohnortnah bei der Bewältigung der Krankheit zu unterstützen und dabei auch Angehörige einzubeziehen.

„Nach Therapie und Rehabilitation besteht häufig großer Beratungsbedarf“, erklärte Glawe. Dem komme die Krebsgesellschaft MV zusammen mit dem Land mit dem Aufbau der ambulanten psychosozialen Krebsberatung nach. Die Beratung erfolge zeitnah, kostenfrei und auf Wunsch auch anonym.

In der Regel könnten kurzfristig Termine angeboten und so auch rasch auf Krisensituationen reagiert werden. Wer die Beratungsräume nicht aufsuchen könne, könne sich telefonisch oder per Videoschalte Rat holen. In Einzelfällen seien auch Hausbesuche möglich.

Dringender Handlungsbedarf

Wie der Geschäftsführer der Krebsgesellschaft, Professor Ernst Klar, sagte, bestand dringender Handlungsbedarf. Mecklenburg-Vorpommern sei das einzige Bundesland ohne mobile ambulante Beratung gewesen. „Gerade wenn Patienten nach der Reha in die Häuslichkeit zurückkommen und oft auf sich allein gestellt sind, brauchen sie Betreuung“, erklärte der Mediziner von der Universitätsmedizin Rostock.

Er rechnet mit Kosten von zunächst ca. 250 .000 Euro. Nach seinen Angaben tragen die Krankenkassen von 2022 an davon 80 Prozent, 15 Prozent das Land und 5 Prozent die Krebsgesellschaft über Spenden. Das Land habe den Aufbau der Strukturen zudem mit jährlich 130 .000 Euro gefördert und eine Anschubfinanzierung von 89 .000 Euro gewährt. (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Sexuelle Dysfunktion unter Antidepressiva!

© zoranm | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Metaanalyse

Sexuelle Dysfunktion unter Antidepressiva!

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Photosensibilisierung: So schützen Sie Ihre Patienten

© Studio4 | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Sommer, Sonne, Nebenwirkung?

Photosensibilisierung: So schützen Sie Ihre Patienten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Real-World-Datena bestätigten Ravulizumab in der klinischen Praxis

© [M] LASZLO / stock.adobe.com

Komplementinhibition bei generalisierter Myasthenia gravis

Real-World-Datena bestätigten Ravulizumab in der klinischen Praxis

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: Alexion Pharma Germany GmbH, München
Abb. 1: Studie VISION-DMD: motorische Funktion TTSTAND-Geschwindigkeit unter Vamorolon 6mg/kg/Tag im Vergleich zu Placebo (erstellt nach [13])

© [M] Springer Medizin Verlag GmbH; Santhera Germany GmbH

Therapie der Duchenne-Muskeldystrophie mit Kortikosteroiden über alle Altersstufen

Grundlagen und Real-World-Erfahrungen mit Vamorolon

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera Germany GmbH, München
Abb. 1: LUMINANCE-Studie: Gesamtüberleben (OS) unter Behandlung mit EP (Etoposid + Platin) plus Durvalumab

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Kleinzelliges Lungenkarzinom

ED-SCLC: Real-World ähnliche Studie unterstreicht Effektivität von Durvalumab

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt