Thüringen

Stipendien für Ärzte in Weiterbildung nun in neun Fachgebieten

Das Thüringen-Stipendium für Ärzte in Weiterbildung wird erweitert: Neben Allgemeinmedizin und Augenheilkunde kommen sieben weitere förderfähige Fachgebiete dazu, darunter auch die Pädiatrie.

Von Katrin Zeiß Veröffentlicht:
Mit 250 Euro pro Monat werden Ärzte in Weiterbildung beim Thüringen-Stipendium gefördert.

Mit 250 Euro pro Monat werden Ärzte in Weiterbildung beim Thüringen-Stipendium gefördert.

© Andrey Kiselev / stock.adobe.com

Erfurt. In Thüringen weitet die Stiftung ambulante ärztliche Versorgung ihr Stipendienprogramm für Ärzte in der Weiterbildung aus. Wurden bislang Hausärzte und Augenärzte während der Facharztausbildung mit einem monatlichen Stipendium von 250 Euro gefördert, ist das jetzt auch für weitere Fachrichtungen möglich.

Nach einem Beschluss des Stiftungsbeirates betrifft dies die Fachgebiete Allgemeinchirurgie, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie sowie Urologie.

Bei diesen Fachrichtungen sei absehbar, dass es in fünf bis zehn Jahren zu Nachwuchsproblemen in Thüringen kommen könne, sagte Stiftungsgeschäftsführer Jörg Mertz. „Mit der Ausdehnung des Stipendiums wollen wir frühzeitig reagieren.“

125 ehemalige Stipendiaten arbeitet bereits in Praxen

Das sogenannte Thüringen-Stipendium ist Kernprojekt der Stiftung, die im Sommer 2009 von Kassenärztlicher Vereinigung (KVT) und Land Thüringen gegründet wurden. Inzwischen arbeiten bereits 125 ehemalige Stipendiaten in der ambulanten medizinischen Versorgung.

Eine Obergrenze bei der Zahl der ausgereichten Stipendien gebe es wie bisher auch für die neuen Fachgebiete nicht, sagte Mertz. Wie hoch der künftige Finanzbedarf für die Stipendien ist, lässt sich nach seinen Angaben noch nicht absehen. Vorsorglich sei aber schon das Thüringer Gesundheitsministerium um eine finanzielle Zuwendung gebeten worden, sagte die KVT-Vorsitzende Annette Rommel.

Land soll finanzielle Mittel beisteuern

Eine Rückmeldung hat die Stiftung von dort bislang noch nicht erhalten, zeigt sich aber optimistisch, dass dies klappt.

„Die Landesregierung betont ja immer den Stellenwert der Stiftung“, sagte Mertz. „Wir wünschen uns, dass das Land im nächsten Haushalt das Stipendium für Fachärzte unterstützt.“

Nach Zahlen der Landesärztekammer absolvieren derzeit 39 junge Mediziner eine Facharztausbildung in der Allgemeinchirurgie, 30 in der Dermatologie, 43 in der HNO und 124 in der Kinder- und Jugendmedizin. In der Neurologie streben 165 Mediziner den Facharzt an, in Psychiatrie/Psychotherapie 88 und in der Urologie 58. In der Allgemeinmedizin sind es 263 und in der Augenheilkunde 41.

Weitere Stiftungspraxen geplant

Laut Kammer können in diesen Zahlen jedoch auch Doppelzählungen enthalten sein. Es komme immer wieder vor, dass Mediziner während der Facharztweiterbildung das Fachgebiet wechseln, sagte eine Kammersprecherin. Nicht immer informieren Ärzte aber die Kammer über einen Wechsel.

Die Stiftung fördert außerdem Praktika von Medizinstudenten und betreibt in unterversorgten Regionen Eigeneinrichtungen mit angestellten Ärzten. In diesem Jahr sollen Stiftungspraxen unter anderem im Südthüringen hinzukommen.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Sechs Prozent der Medizinstudienplätze

Umsetzung der Landarztquote in Thüringen dauert noch

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung