Mentorenprogramm

Thüringer „Ärztescout“ lotst Medizinstudierende

20 Studierende erhalten in Thüringen pro Jahr die Möglichkeit, erfahrene Ärzte bei ihren Tätigkeiten zu begleiten. Das soll helfen, Nachwuchsmediziner im Land zu halten.

Veröffentlicht:
In Thüringen erhalten 20 Studierende pro Jahr die Möglichkeit, erfahrene Ärzte bei ihren Tätigkeiten zu begleiten.

In Thüringen erhalten 20 Studierende pro Jahr die Möglichkeit, erfahrene Ärzte bei ihren Tätigkeiten zu begleiten.

© M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Erfurt. Zur Vorbereitung auf ihre spätere ärztliche Tätigkeit in Thüringen ist in dem Bundesland ein Mentoren-Programm für Medizin-Studierende der Universität Jena angelaufen. Es wird von Landesärztekammer, Stiftung zur Förderung ambulanter medizinischer Versorgung und gesetzlichen Krankenkassen gemeinsam getragen.

In dem Programm erhalten jährlich 20 Studierende die Möglichkeit, erfahrene ärztliche Mentoren bei deren Arbeit auf der Krankenhausstation, im Operationssaal, in Ambulanz und Praxis zu begleiten und von ihnen zu lernen. An zehn Tagen mit mindestens sechs Arbeitsstunden arbeiten sie gemeinsam mit ihren Mentoren an festgelegten Lernzielen. Als Anreiz winkt den Studierenden eine Prämie in Höhe von 250 Euro, die sie nach erfolgreichem Abschluss des Mentorenprogramms erhalten. Das Geld kommt von den gesetzlichen Krankenkassen, die dafür jährlich 5000 Euro zur Verfügung stellen. Das Programm ist zunächst auf drei Jahre angelegt.

Versorgung sicherstellen

Ziel sei neben frühzeitigen Praxiserfahrungen, das Interesse für die ärztliche Tätigkeit in ländlichen Regionen Thüringens zu wecken und somit zur Sicherung der flächendeckenden medizinischen Versorgung in Thüringen beizutragen, erklärten die Initiatoren.

„Wir haben kassenübergreifend das gleiche Ziel: nämlich eine zukunftssichere, ärztliche Versorgung im Freistaat für unsere Versicherten zu gestalten und sind dazu auch bereit, einen finanziellen Anreiz zu schaffen“, so der Vorstandsvorsitzende der AOKplus, Rainer Striebel, stellvertretend für die beteiligten Kassenverbände. Es sei wichtig, „dass die Menschen auch in zehn Jahren noch wohnortnah versorgt werden.“ Die Gewinnung von Medizinern aus den verschiedenen Fachgebieten, die als Mentoren die Betreuung des Ärztenachwuchses übernehmen, ist Aufgabe der Landesärztekammer.

Ansprechpartner für die Studierenden ist der „Ärztescout Thüringen“, der Studierende auch zu anderen Förderprogrammen berät. Den Antrag auf die Prämie haben sie bei der Stiftung zu stellen. Die Stiftung vergibt auch Stipendien an Medizin-Absolventen in der Facharztausbildung, die sich zum Bleiben in Thüringen verpflichtet, und betreibt eigene Praxen in unterversorgten Regionen. (zei)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Sechs Prozent der Medizinstudienplätze

Umsetzung der Landarztquote in Thüringen dauert noch

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung