Mecklenburg-Vorpommern

Trotz Corona: Rostocker Südstadt-Klinik meldet Jahresüberschuss in Millionenhöhe

Ein gestiegener Landesbasisfallwert und Freihaltepauschalen für COVID-19 bescherten dem größten kommunalen Klinikum in Mecklenburg Vorpommern 2020 ein kräftiges Plus.

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Corona stürzte viele Kliniken 2020 in eine existenzielle Krise. Das Rostocker Südstadt Klinikum erwirtschaftete dagegen einen ordentlichen Jahresüberschuss.

Corona stürzte viele Kliniken 2020 in eine existenzielle Krise. Das Rostocker Südstadt Klinikum erwirtschaftete dagegen einen ordentlichen Jahresüberschuss.

© Bernd Wüstneck / ZB / picture alliance

Rostock. Die Pandemie hat viele Kliniken in Deutschland auch finanziell stark belastet. Das Klinikum Südstadt in Rostock meldet für das Jahr 2020 dennoch einen Jahresüberschuss in Höhe von 6,78 Millionen Euro – trotz gestiegener Kosten und gesunkenen Leistungsgeschehens. Möglich machen das ein gestiegener Landesbasisfallwert und die Freihaltepauschalen des Bundes für Covid-19-Patienten.

Insgesamt 35 .181 Patienten wurden im vergangenen Jahr im größten kommunalen Krankenhaus Mecklenburg-Vorpommerns stationär, teilstationär oder vor- und nachstationär behandelt, dies waren rund 1500 weniger als im Jahr zuvor (36 .713). Hinzu kamen 48 .172 ambulant behandelte Patienten, auch ihre Zahl war im Vergleich zu 2019 (51 .412) rückläufig. Dass die Erlöse mit insgesamt 153 Millionen Euro trotzdem höher ausfielen als 2019 (142,6 Millionen Euro), führt das Haus auf die Freihaltepauschalen des Bundes für COVID 19-Patienten sowie auf den gestiegenen Landesbasisfallwert zurück. Dieser war 2020 in Mecklenburg-Vorpommern um 136 Euro auf 3529,85 Euro angehoben worden.

Mehrausgaben für Personal und Hygiene

Den Erlössteigerungen stehen höhere Kosten in Teilbereichen gegenüber. Die Personalkosten für die rund 1300 Beschäftigten – darunter mehr als 300 Ärzte – fielen nach Angaben des Hauses um vier Millionen Euro höher aus als in 2019, außerdem erhöhten sich die Materialkosten aufgrund der Pandemie um 2,1 Millionen Euro, insbesondere für Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Nur ein Beispiel: In 2020 wurden im Klinikum Südstadt mehr als 21 .000 Tests für Patienten und Mitarbeiter auf das Corona-Virus vorgenommen.

Der Jahresüberschuss fiel mit 6,78 Millionen Euro schwächer aus als im Vorjahr (8,56 Millionen Euro). 2,5 Millionen Euro des Überschusses fließen wie schon im Vorjahr wieder in Projekte der Hansestadt Rostock. Deren Senator Dr. Chris Müller-von Wrycz Rekowski betonte in einer Pressemitteilung des Hauses: „Dieses Ergebnis war angesichts des Ausnahmejahrs mit vielen zusätzlichen Belastungen nicht zu erwarten.“

Nach seinen Angaben versetzt die finanzielle Lage das Krankenhaus in die Lage, die Eigenmittel für kommende Baumaßnahmen aus eigener Kraft aufzubringen. Außerdem unterstütze die Stadt Rostock das Haus mit einem jährlichen Investitionszuschuss in Höhe von 500 .000 Euro. (di)

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