Mecklenburg-Vorpommern
VV-Chef Lange zu Corona: Priorisierung kostet viel Zeit
Niedergelassene Ärzte sollten bei den Impfungen ihrer Patienten Entscheidungsfreiheit haben, fordert der Vorsitzende der Vertreterversammlung im Nordosten.
Veröffentlicht:Schwerin. Keine aufwändigen Einladungsprozeduren mehr, ein höheres Impftempo und als Folge eine schnellere Herdenimmunität: Diese Vorteile verspricht sich der Vorsitzende der KV-Vertreterversammlung in Mecklenburg-Vorpommern, Torsten Lange, von einer Aufhebung der Priorisierung.
Er spricht sich dafür aus, den niedergelassenen Ärzten Entscheidungsfreiheit für die Impfreihenfolge ihrer Patienten zu geben. „Die niedergelassenen Ärzte sollten die Möglichkeit haben, in den Arztpraxen ihren Patienten, die impfwillig und unter sorgfältiger Abwägung und Aufklärung impffähig sind, eine Impfung verabreichen zu können“, heißt es in einer Mitteilung der KV im Nordosten, die der Rostocker Allgemeinmediziner Lange unterzeichnete. Dazu müsse die Priorisierung aufgehoben werden und die Wahl des jeweiligen Impfstoffes nach ärztlicher Behandlung möglich sein, heißt es. Nach Langes Auffassung kann es „nur so weiterhin gelingen, dass das Tempo (...) weiterhin gehalten und gesteigert werden kann“. Lange appellierte an die Politik, den zunehmenden Schwung der Impfungen in den Praxen nicht auszubremsen.
Diese Gefahr besteht aus seiner Sicht, weil die mit der Priorisierung einhergehende aufwändige Terminkoordinierung in den Praxen viel Zeit verschlingt. Außerdem bestehe die Gefahr, dass der Impfstoff von BioNTech wegen nicht wahrgenommener Termine verfällt, wenn zeitnah keine anderen Patienten entsprechend der einzuhaltenden Priorisierung erreichbar sind. (di)