Niedersachsen

Wissenschaftsminister Thümler lehnt Reformpläne der Approbationsordnung ab

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Hannover. Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) ist bei den Reformplänen der ärztlichen Approbationsordnung auf Gegenkurs zu Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegangen.

„Die Novelle sollte ein großer Wurf für eine bessere Medizinerausbildung werden. Der jetzt vorliegende Referentenentwurf entpuppt sich aber als das genaue Gegenteil“, sagte Thümler der Tageszeitung „Weser-Kurier“.

Statt 44 nun 183 Paragrafen

Derzeit habe die Approbationsordnung 44 Paragrafen plus Anhänge, künftig sollten es 183 sein. „Das bedeutet ein Ausufern des Regelungsvolumens und der Bürokratie“, warnte der CDU-Politiker. Die vom Ministerium angekündigten Innovationen fänden sich in dem Entwurf nicht.

Pilotprojekte und neue Studienmodelle seien dort nicht mehr zugelassen. Das treffe die Universität Oldenburg und die Medizinische Hochschule Hannover besonders hart.

Kostenexplosion befürchtet

Sollte der Entwurf durchkommen, befürchtet Thümler eine Explosion der Kosten des Studiums. „Ein einziger Studienplatz würde bis zu 20 Prozent teurer. Allein für Niedersachsen würde das bedeuten, dass wir zwischen 35 und 40 Millionen Euro jährlich zusätzlich aufbringen müssten, um unseren heutigen Stand zu halten.“

Oder man müsse Studienplätze abbauen. „Das könnte man als schizophren bezeichnen“, sagte Thümler. Er wies darauf hin, dass man in Berliner Regierungskreisen kürzlich davon gesprochen habe, 5000 Studienplätze mehr zu schaffen. (dpa)

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