Auch Bayern warnen vor Wechselwirkungen

MÜNCHEN (dpa/eb). Laut einer Studie in Bayern ist jeder sechste Apothekenkunde potenziell von Wechselwirkungen betroffen.

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Bei jedem 200. könne die Wechselwirkung sogar lebensbedrohlich sein, teilte die Bayerische Landesapothekenkammer am Montag in München mit. Zuvor hatte der Hessische Apothekerverband eine Kampagne gestartet, die auf Wechselwirkungen aufmerksam machen soll.

Probleme gibt es der bayerischen Studie zufolge vor allem mit Mineralstoffpräparaten, Blutdruckmitteln, Schmerzmitteln und Antidepressiva.

Kritisch ist Kammer-Vizepräsident Ulrich Koczian zufolge der sorglose Umgang mit frei verkäuflichen Präparaten zu sehen. "Viele meinen, das ist nicht verschreibungspflichtig, das ist harmlos", sagte er. "Der Patient braucht dennoch die Information, dass er aufpassen muss."

Für die Studie hatten 96 bayerische Apotheken im Juli 2011 insgesamt 21.000 Kunden befragt. Sie wollten wissen, welche Präparate sie einnehmen.

Für die jeweiligen Wirkstoffe wurde erfasst, welche möglichen Reaktionen mit anderen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln oder Lebensmitteln es gab. 82 Prozent der Wechselwirkungen seien durch die Beratung in der Apotheke geklärt worden, berichtete die Kammer.

Bei weiteren 8 Prozent sei der behandelnde Arzt eingeschaltet worden. Die restlichen 10 Prozent seien an den Arzt zurückverwiesen worden, erläuterte Koczian.

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