Personalie

Bayreuther Physiologe erhält Europäischen Diabetes-Forschungspreis

Professor Othmar Moser von der Universität Bayreuth wird für ein Projekt ausgezeichnet, das Menschen mit Typ 1 risikofrei Sport ermöglichen soll. Dabei testen die Betroffenen eine spezielle App.

Veröffentlicht:
Preisträger Professor Othmar Moser hat eine App entwickelt, die Diabetiker vor lebensgefährlicher Unterzuckerung warnt.

Preisträger Professor Othmar Moser hat eine App entwickelt, die Diabetiker vor lebensgefährlicher Unterzuckerung warnt.

© UBT

Bayreuth. Der Bayreuther Physiologe Professor Othmar Moser ist von der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD) für ein Forschungsprojekt ausgezeichnet worden, das Menschen mit Typ 1 Diabetes neue Möglichkeiten für risikofreie sportliche Aktivitäten eröffnen wird. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert.

Ziel des Projekts ist es, eine bereits entwickelte App zu testen, die Menschen mit Typ 1 Diabetes in Zukunft unbeschwerten Sport ermöglichen wird. Die App nimmt ihnen die Angst, dass ihr Glukosespiegel während des Sports plötzlich und unvorhergesehen abfällt und so eine lebensbedrohliche Unterzuckerung verursacht.

Sportlerinnen und Sportler mit Typ 1 Diabetes erkennen während physischer Belastungen sofort, wenn sich ein gefährliches Absinken – oder umgekehrt auch ein ebenso problematischer Anstieg – ihres Glukosewerts ankündigt. Ein unter der Haut installierter Sensor misst kontinuierlich den Glukosespiegel und sendet die jeweiligen Werte an die App.

App löst in kritischen Momenten Alarm aus

Diese wiederum löst in kritischen Situationen deutlich früher als bei den handelsüblichen Geräten einen Alarm aus: Beginnen die Glukosewerte zu sinken, signalisiert die App, wie viele Gramm Kohlenhydrate der Sportler oder die Sportlerin zu sich nehmen sollte, um den Glukosespiegel zu stabilisieren.

Bei einem sich abzeichnenden Anstieg der Glukosewerte signalisiert die App, ob und – wenn ja – wie viel Insulin zugeführt werden sollte. In beiden Fällen richten sich die detailgenauen Empfehlungen nach der gemessenen Geschwindigkeit, mit der sich die Glukosewerte ändern.

„Aufgrund der App werden Menschen mit Typ 1 Diabetes sorgenfrei Sport treiben können. Sie haben künftig die Chance, die gleichen Glukosewerte wie Menschen ohne Diabetes zu erreichen. Längerfristig wird dies möglicherweise dazu führen, dass deutlich mehr Menschen mit Typ 1 Diabetes physisch aktiv sind und gesünder leben. Damit sinkt das Risiko von Folgeerkrankungen, so dass die App letztlich auch zu Kostensenkungen im Gesundheitssystem beitragen könnte“, erklärt der Bayreuther Preisträger. (kaha)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

100. Todestag

Bernhard Naunyn: Diabetologe der ersten Stunde

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Wenn die Schilddrüse zum Chamäleon wird

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Kommen die Kröpfe zurück nach Deutschland?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verträglichkeit bei Medikamentenwechsel

Plaque-Psoriasis: Klassenwechsel bei Biologika klappt überwiegend gut

Lesetipps
Fünf farbige Türen, die alle ein Fragezeichen in der Mitte haben, stehen nebeneinander.

© Sawyer0 / stock.adobe.com

Qual der Wahl

Therapie-Entscheidung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa: Welche Türe nehmen?