Doping-Skandal: DOSB will stärkeren Blick auf Ärzte richten

Doping-Affäre in Erfurt: Sportfunktionäre wollen Ärzte an Olympiastützpunkten in die Pflicht nehmen.

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DOSB-Chef Bach: Ärzte in die Pflicht nehmen.

DOSB-Chef Bach: Ärzte in die Pflicht nehmen.

© Frank Rumpenhorst / dpa

ERFURT/NEU-ISENBURG (dpa/bee). Nachdem die Doping-Affäre um den Erfurter Sportmediziner Dipl.-Med. Andreas Franke bekannt geworden ist, erwägt nun der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), die Förderauflagen für seine Olympiastützpunkte zu verschärfen.

"Nach dem Abschluss der Untersuchungen wäre es ein denkbarer Schritt, dass wir einerseits die Ärzte an den Olympiastützpunkten noch stärker in die Pflicht nehmen und andererseits bei den zuständigen Organisationen der Ärzte dafür werben, die schwarzen Schafe auch mit berufsrechtlichen Sanktionen zu belegen", sagte DOSB- Präsident Thomas Bach am Dienstag.

Bisher müssen die für die Olympiastützpunkte tätigen Mediziner laut DOSB-Generaldirektor Michael Vesper Ehren- und Verpflichtungserklärungen unterschreiben.

Stärkeres Augenmerk auf die Hintermänner

Die Verbandsfunktionäre sehen in der Affäre auch Positives: "Erfurt ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir in Deutschland ein System haben, in dem so etwas aufgedeckt wird", sagte DOSB-Präsident Bach am Montagabend in Stuttgart und erklärte: "Wir müssen noch stärker das Augenmerk auf die Hintermänner legen, auf die Dealer, in diesem Fall auch auf die Ärzte, um diesen Sumpf trockenzulegen."

Der DOSB-Chef betonte die "Notwendigkeit, die Null-Toleranz-Politik gegen Doping jeden Tag zu leben und zu zeigen".

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