Drogenverdacht bei vielen Pflegeeltern

HAMBURG (dpa). Aufgeschreckt vom Methadon-Tod der elfjährigen Chantal hat Hamburgs Sozialbehörde ihre Akten aller 1400 Pflegekinder gewälzt - und mehr als 50 Hinweise auf Drogenprobleme oder Straftaten der Pflegeeltern gefunden.

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"Wir haben (...) 40 Hinweise gefunden auf mögliche Suchtprobleme bei den Eltern", sagte Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff am Freitag. In 13 Fällen gebe es darüber hinaus Hinweise auf Straftaten wie Schwarzfahren oder Betrug, in zwei Fällen auch auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

In keinem Fall hätten die Beamten Hinweise auf Heroin-Ersatzdrogen entdeckt. Das Pflegekind Chantal war Mitte Januar an einer Überdosis Methadon gestorben.

Ritzenhoff betonte: "Wir haben keinen Fall gefunden, der uns veranlasst hätte, akut ein Kind aus einer Familie herauszuholen."

Die Untersuchung gebe "ein hohes Maß an Verlässlichkeit, dass in den Akten nicht wie im Fall Chantal versteckte Hinweise schlummern, die wir nicht kennen und denen wir nicht nachgehen", sagte Sozialstaatsrat Jan Pörksen (SPD).

Bei Chantal hatte es mehrere Hinweise etwa aus der Schule oder der Nachbarschaft auf Probleme in der Familie gegeben, denen aber entweder nicht nachgegangen worden ist oder die als Mobbing abgetan worden waren.

Überprüft worden seien nun die Akten des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), des Pflegekinderdienstes, der Amtsvormünder und der freien Träger wie der VSE - er war mit Chantal befasst - des Rauhen Hauses oder der SOS-Kinderdörfer.

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