DLRG-Bilanz für 2021
Fast doppelt so viele Menschen vor dem Ertrinken bewahrt
Die Retter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft sind 2021 wegen der Flutkatastrophe besonders gefordert gewesen. Insgesamt wurden mehr als 1600 Menschenleben gerettet. Manche Entwicklungen bereiten aber Sorgen.
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Ute Vogt, Präsidentin der DLRG. Roland Weihrauch/dpa
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Goch. Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr 1655 Menschen das Leben gerettet. Das seien fast doppelt so viele wie im Jahr 2020, als 901 Menschen gerettet wurden.
„Unsere Retterinnen und Retter waren oft zur Stelle und haben so einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass erneut weniger Menschen in Deutschland ertrunken sind“, betonte die im vorigen Oktober als erste Frau an die Spitze der DLRG gewählte neue Verbandspräsidentin Ute Vogt.
Extrem gefordert waren die Wasserretter in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 während der verheerenden Flut- und Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Dies schlug sich auch in der Bilanz nieder: In beiden Bundesländern zusammengenommen gab es 641 Lebensrettungen.
In insgesamt 76.664 Fällen seien die DLRG-Ehrenamtlichen im Jahr 2021 für ihre Mitmenschen da gewesen. Dies seien dreimal so viele Hilfeleistungen wie im Jahr zuvor (24.747). Das Gros (40.833) waren medizinische Notfälle. Zudem sind 225 Tiere gerettet worden.
45.000 Retter im Einsatz
Rund 45.000 Retter sorgten 2021 an 1196 Freigewässern und in 1289 Schwimmbädern für Sicherheit. 4580 Ehrenamtliche Helfer waren an den 86 DLRG-Stationen an Nord- und Ostsee den Sommer über im Einsatz. Um den Menschen am und im Wasser weiter Sicherheit zu bieten, sucht die DLRG weiterhin Verstärkung.
Vogt: „Ob das Schwimmen in Kleidung, das Transportieren einer Person im Wasser oder eine Bahn Streckentauchen: Jede und jeder kann sich ausprobieren und mit dem Training etwas für die eigene Fitness und Gesundheit tun.“
Die Zahl der DLRG-Mitglieder ist im Jahr 2021 leicht gesunken, um 0,8 Prozent im Vergleich zu 2020, aber geringer als im Zeitraum davor (-4,1 Prozent). Insgesamt zählte die DLRG 547.189 Mitglieder. Fast die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Positiv: Bei den bis Zehnjährigen verzeichnete der Verband einen Zuwachs. (dpa)