Gefahr für Athleten: Clenbuterol-Doping ohne Absicht

Die Anti-Doping-Agentur warnt: Reisen nach China oder Mexiko könnten für Leistungssportler gefährlich sein.

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BONN (dpa/eb). Neben China besteht nach neuen Erkenntnissen von Wissenschaftlern auch in Mexiko eine erhöhte Gefahr des unbeabsichtigten Clenbuterol-Dopings. Eine entsprechende Warnung an Sportler gab die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) am Montag heraus.

Das Problem weite sich aus. "Die NADA rät deshalb wie auch bei Reisen nach China zu höchster Sensibilität bei der Ernährung", hieß es in der Mitteilung. Am kommenden Donnerstag beraten Vertreter der NADA und der deutschen Anti-Doping-Labors in Paris auf europäischer Ebene über neue Empfehlungen an die Athleten.

Das Thema Clenbuterol in Nahrungsmitteln beschäftigt durch positive Dopingproben prominenter Athleten immer wieder die Welt des Sports. Das Manfred-Donike-Institut und das Zentrum für Präventive Dopingforschung der Deutschen Sporthochschule Köln haben sich eingehend mit der Problematik beschäftigt und warnen nun offiziell vor unbeabsichtigtem Doping durch Aufnahme des verbotenen Clenbuterol.

Grundlage für die Warnung ist eine Untersuchung des Urins von 28 China-Reisenden, von denen 22 positiv auf Clenbuterol getestet wurden. Die Analyseergebnisse lassen sich höchstwahrscheinlich auf Kontaminationen in Nahrungsmitteln zurückführen. Als Grund hierfür wird der missbräuchliche Einsatz von Clenbuterol als Wachtumsbeschleuniger in der Viehzucht angesehen.

Sportler sehen sich einer grundsätzlichen Problematik gegenüber. Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele finden immer in unterschiedlichen Ländern statt. Dort erwartet sie nicht nur eine andere Kultur, ein anderes Klima oder eine andere Zeitzone, son­dern auch ein anderes Essen. Die NADA rät deshalb zu höchster Sensibilität bei der Ernährung und warnt insbesondere vor der ungewollten Einnahme von Clenbuterol.

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Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 07.04.201112:40 Uhr

Wachstumsbeschleuniger

Erst wurde das Clenbuterol als "fatburner" und zugleich als "Muskelanbauer" für Bodybuilder angepriesen. Nun auch noch als "Wachstumsbeschleuniger" in der Tiermast. Nein, es fand immer nur (auch aus Kostengründen) als wirksames Arzneimittel bei Atemwegserkrankungen (COPD), speziell bei Pferden und Kälbern (Ventipulmin), Anwendung. Somit ist es denkbar, daß die NADA/WADA-Spurensucher schon einmal bei nicht-gedopten Sportlern fündig werden können, falls die sich gerade eine leckere, noch belastete Kalbsleber oder Nierchen einverleibt haben. Letztlich ist es Verpflichtung eines jeden Sportarztes, die Athleten von der gesundheitlich riskanten Versuchung des Mißbrauchs jedweder Arzneimittel zur vermeintlichen Leistungssteigerung abzuhalten. Die Warnung vor rüchstandsbelasteten, tierischen Lebensmitteln dürfte aufgrund der vorgeschriebenen Wartezeiten nach der Behandlung aber meistens in´s Leere laufen. Eine Doping-Wirkung dürfte davon aber schon gar nicht zu erwarten sein. Insofern tun mir die gutgläubigen oder verführten Sportler in den Händen der o.g. Spurensucher wirklich leid! Dr. Horst Grünwoldt aus Rostock

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