Bürgerumfrage

Gesundheitswesen erhält glänzende Noten

In Corona-Zeiten ist die Wertschätzung für das deutsche Gesundheitssystem gestiegen. 89 Prozent der Bürger geben ihm die Note „gut“ oder „sehr gut“, so eine Allensbach-Umfrage.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:
Zwischen exzellent und sehr gut: der Score fällt positiv aus.

Zwischen exzellent und sehr gut: der Score fällt positiv aus.

© Olivier Le Moal / stock.adobe.com

Berlin. 89 Prozent der Bevölkerung bewerten das Gesundheitssystem in Deutschland mit gut oder sehr gut. Dabei handelt es sich um den höchsten Wert in den vergangenen 20 Jahren. Das geht aus einer Umfrage des Allensbach-Instituts und des Centrums für Strategie und Höhere Führung hervor, die am Dienstag in Berlin vorgestellt worden ist.

Der jährlich veröffentlichte Sicherheitsreport widmet sich in diesem Jahr dem Thema der Corona-Pandemie. Im Zeitraum vom 6. bis 14. Mai sind dafür insgesamt 1013 Interviews mit Bürgern über 16 Jahren geführt worden, die einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung entsprechen.

Sehr gutes Zeugnis für Kliniken

Danach attestieren 92 Prozent der Befragten den Krankenhäusern in der Pandemie ein gutes Krisenmanagement. Bei Behörden, kommunaler Verwaltung und Bildungseinrichtungen fällt die Bilanz deutlich schwächer aus – nur jeder zweite Befragte erkennt hier gute Reaktionen auf die Herausforderungen der Pandemie. 69 Prozent der Bürger bringen dem Robert Koch-Institut großes oder sogar sehr großes Vertrauen entgegen, 23 Prozent indes äußern sich kritisch zur Arbeit der Bundesbehörde.

Die Wertschätzung drückt sich auch in der Bereitschaft aus, trotz knapper werdender Staatsfinanzen mehr Geld zu investieren: 86 Prozent der Bürger fordern mehr Mittel für die Ausstattung der Schulen, 84 Prozent mehr Investitionen in das Gesundheitssystem.

Die Ängste vor einer Infektion haben der Umfrage zu Folge abgenommen. Im April äußerten demnach noch 44 Prozent entsprechende Befürchtungen, im Mai sind es noch 31 Prozent gewesen. Mittlerweile ist in der Bevölkerung die Erkenntnis gereift, dass der Rückweg in die Normalität lang werden kann. 38 Prozent geben diesen Zeitraum mit mehreren Monaten an, 51 Prozent gehen von einer noch längeren Übergangsphase auf dem Weg zurück zur Normalität aus.

Drei von vier Bürgern loben Krisenmanagement

Das Krisenmanagement der Bundesregierung wird von einer großen Mehrheit der Bevölkerung positiv bewertet – 75 Prozent der Befragten waren es im April, 74 Prozent im Mai. Diese Anerkennung fällt parteiübergreifend aus – mit Ausnahme der AfD-Sympathisanten.

Allerdings zeigen sich der Umfrage zu Folge 27 Prozent der Bevölkerung anfällig für Verschwörungstheorien. Sie glauben, der Staat verfolge bei der Bekämpfung der Pandemie ganz andere Ziele. Unter den AfD-Anhängern glaubt dies die „überwältigende Mehrheit“.

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