Große Hilfe für die ganz Kleinen
Der Verein "Kinder sollen sehen" unterstützt auch Kinderkliniken bei der Anschaffung neuer Geräte.
Veröffentlicht:KÖLN (lks). Die Kleinsten sind die anspruchsvollsten Patienten. Und weil es der augenärztlichen Station am Kinderkrankenhaus Merheim schlicht am notwendigen technischen Gerät für die Behandlung von Augenleiden zu früh geborener Kinder fehlte, trat die Abteilung mit einer Spendenbitte an den Verein "Kinder sollen sehen" heran.

Kinder sollen sehen - deshalb spendet der gleichnamige Verein für eine RetCam120. © Doreen Salcher / fotolia.com
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Der Vorsitzende Gerhard Luttmer sagte zu, dass sein Verein die Kosten für die Anschaffung einer 33 320 Euro teuren RetCam 120 übernimmt, stellte aber eine Bedingung. Die Klinik sollte das erste Drittel der benötigten Summe selbst zusammentragen. "Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass sehr viel eher um wirklich benötigte Spenden gebeten wird, wenn der Verein nicht die vollen Kosten trägt", sagt Luttmer. Der Förderverein der Kinderklinik hat dann auch die Eigenbeteiligung übernommen.
Mit der RetCam120 lassen sich detaillierte Bilder der Netzhaut von Babys anfertigen. "Anhand der Fotografien lässt sich deutlich schneller und präziser feststellen, ob eine Op notwendig ist, um das Augenlicht des Kindes zu erhalten", erklärt Luttmer. Frühchen tragen ein besonders hohes Risiko zu erblinden. Früher musste die Kinderklinik für die notwendigen Untersuchungen mit anderen Einrichtungen zusammenarbeiten. "Für Kleinkinder sind mehrfache Untersuchungen aber extrem stressig", sagt Dr. Norbert Schrage, leitender Chefarzt des augenärztlichen Zentrums am Krankenhaus Merheim. Bei zu früh geborenen Kindern kann sich zu viel Stress fatal auf den Gesundheitszustand auswirken. "Mit dem Gerät können wir nun alle Untersuchungen selbst vornehmen", sagt Schrage. Luttmer, der 1994 nach einem Sportunfall zu erblinden drohte, hat zwei Jahre später "Kinder sollen sehen" gegründet.