Südsudan

Hungersnot und verbrannte Erde

Im Sudan spitzt sich die Lage zu. Helfer berichten von verbrannter Erde und zerstörten Hütten. Ein weiterer Grund für die zunehmende Hungersnot.

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JUBA. Im Gebiet der Hungersnot im Südsudan stoßen Helfer laut Unicef auf im Bürgerkrieg zerstörte Dörfer, fliehende Familien und traumatisierte Kinder. Ortschaften seien komplett niedergebrannt worden und es gebe auch keine Schulen oder Gesundheitsstationen mehr, berichtete Programmmanagerin Angela Griep vom UN-Kinderhilfswerk. "Man sah noch Quadrate am Boden, wo einst kleine Lehmhütten gestanden haben, aber keine der Hütten existiert mehr, alles ist komplett abgebrannt", sagte sie nach einem Besuch in Thonyor in einem schwer zugängigen Teil des Bundesstaats Unity.

In dem Gebiet sind UN-Angaben zufolge 100.000 Menschen unmittelbar vom Hungertod bedroht, rund eine Million Menschen stehen am Rande einer Hungersnot. "Der Boden ist von der Hitze aufgerissen, die wenigen Bäume spenden kaum Schatten - eine Mondlandschaft", berichtete Griep weiter. Helfer können diese Gebiete wegen der prekären Sicherheitslage meist nur per Hubschrauber erreichen. "Viele Kinder hier sind traumatisiert, sie haben Dinge gesehen, die niemand je erleben sollte", berichtete Griep am Dienstag.

In dem Bürgerkriegsland sind nach UN-Angaben rund 5 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Ende 2013 war ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Der landesweite Konflikt zieht sich entlang ethnischer Linien: Kiir vertritt die Dinka-Volksgruppe, Machar die der Nuer. In dem Bürgerkrieg starben seither Zehntausende Menschenleben, Millionen sind auf der Flucht. Anfang Februar riefen die Vereinten Nationen in Teilen des Landes eine Hungersnot aus. (dpa)

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