1. Preis Charity Award 2020

Impfgegnern die Stirn bieten

Den ersten Preis der Charity Awards 2020 erhält der Verein „Impf Dich“. Der Verein, der von Medizinstudenten gegründet wurde, klärt Kinder und Jugendliche über den richtigen Impfschutz auf.

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Per Videoschalte zum ersten Preis: Studierende der Initiative „Impf Dich“ setzen sich in ganz Deutschland für die Impfaufklärung ein.

Per Videoschalte zum ersten Preis: Studierende der Initiative „Impf Dich“ setzen sich in ganz Deutschland für die Impfaufklärung ein.

© Marc-Steffen Unger

Die Zahl der Impfgegner in Deutschland steigt seit Jahren. Als Reaktion auf diese Entwicklung haben Medizinstudenten Ende 2017 den Verein „Impf Dich“ gegründet, der Kinder und Jugendliche über den richtigen Impfschutz aufklärt. Bis heute haben die in 16 Lokalgruppen für das Netzwerk tätigen Studenten und ihre Unterstützer knapp 3500 Schüler erreicht. Für sein ehrenamtliches Engagement ist der Verein „Impf Dich – Verein für Impfaufklärung in Deutschland e. V.“ mit dem 1. Preis der von Springer Medizin vergebenen Charity Awards 2020 ausgezeichnet worden.

Die Weltgesundheitsorganisation hat die „Impfzurückhaltung“ 2019 in ihre Liste der zehn weltweit größten Gesundheitsbedrohungen aufgenommen. Damit will die WHO ein Zeichen gegen die zunehmende Verbreitung von Infektionskrankheiten setzen, die längst ausgerottet sein könnten. Meist sind es mangelndes Vertrauen in die Wirksamkeit und Sicherheit von Impfungen, oft aber auch Falschinformationen, die zur Ablehnung von Impfungen führen. Hier setzt das vor drei Jahren auf Initiative von Steffen Emil Künzel in Bonn gegründete Netzwerk „Impf Dich – Verein für Impfaufklärung in Deutschland e. V.“ an.

Die inzwischen 234 Mitstreiter der Initiative, der außer Medizinstudenten auch junge Ärzte, Professoren und Apotheker angehören, klären Schüler über den richtigen Impfschutz auf und überprüfen auf Wunsch deren Impfpässe. Neben interaktiven Vorträgen in Schulen setzen sie dabei auch auf digitale Angebote. Indem sie den jungen Menschen Informationen an die Hand geben, die sich am wissenschaftlichen Konsens orientieren, wollen sie die Schüler zu fundierten Entscheidungen motivieren und die Impfquoten auf diese Weise langfristig erhöhen.

„Uns geht es primär darum, diejenigen Menschen zu erreichen, die die Wichtigkeit von Impfungen nicht kennen, weil sie die Fakten nicht kennen“, sagte Künzel bei der Preisverleihung. Die meisten Menschen, die sich nicht impfen ließen, seien eigentlich keine Impfkritiker oder Impfgegner. „Wir gehen aber auch auf Impfkritiker zu – nüchtern und wissenschaftsbasiert“, so Künzel. „Ich glaube, dass wir durch Aufklärung in puncto Impfen noch extrem große Schritte in Deutschland machen können!“ (Smi/mal)

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