Flüchtlinge

KVWL legt Zahlen zur Versorgung vor

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KÖLN. Das Engagement der westfälisch-lippischen Haus- und Fachärzte bei der Versorgung von Asylbewerbern ist enorm.

Wenn man die durchschnittliche Behandlungszahl einer Hausarztpraxis zugrunde legt, entspricht im vierten Quartal 2015 allein die in den hausärztlichen Praxen geleistete Mehrarbeit dem Behandlungsvolumen von 36 zusätzlichen Hausärzten, hat die KV Westfalen-Lippe (KVWL) berechnet.

Gerade in einer Zeit mit einem drohenden Hausarztmangel ist das nach Einschätzung des zweiten KVWL-Vorsitzenden Dr. Gerhard Nordmann eine große Herausforderung. Langfristig hält er eine Überlastung der Kassenärzte nicht für ausgeschlossen.

Sie trügen die Hauptlast der medizinischen Versorgung der Neuankömmlinge. "Wenn sie dauerhaft bleiben und wenn in den nächsten Monaten noch viele weitere Flüchtlinge hinzukommen, sind Probleme in der Regelversorgung nicht auszuschließen", warnt Nordmann.

In Westfalen-Lippe sind im vierten Quartal vergangenen Jahres genau 35 954 Asylbewerber wegen einer akuten Erkrankung in einer Hausarztpraxis behandelt worden. Kinderärzte haben 12 13 kleine Patienten versorgt, Frauenärzte 7758 weibliche Flüchtlinge. Insgesamt haben im vierten Quartal mehr als 71 000 Asylbewerber in Westfalen-Lippe eine Haus- oder Facharztpraxis aufgesucht.

"Wir sind für unsere Patienten da - egal, woher sie kommen", betont Nordmann. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte versorgten seit mehreren Monaten viele zusätzliche Patienten und demonstrierten damit die hohe Leistungsfähigkeit des ambulanten Versorgungssystems.

In den 160 Erstaufnahmeeinrichtungen in Westfalen-Lippe haben rund 2900 freiwillig tätige Ärzte im vierten Quartal 2005 zusammen rund 50 000 Eingangsuntersuchungen übernommen.

Seit Oktober 2015 läuft die Abrechnung der in den Einrichtungen erbrachten Untersuchungen und kurativen Leistungen über die KVWL. (iss)

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