Statistik für das Jahr 2020

Kaiserschnittrate bleibt in Deutschland konstant

Fast jedes dritte Kind kam in Deutschlands Krankenhäusern per Sectio zur Welt. Doch die regionalen Unterschiede bei der Kaiserschnittrate sind beachtlich.

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Mehr als 220.000 Kinder sind in Deutschland im Jahr 2020 in Kliniken per Sectio geboren worden.

Mehr als 220.000 Kinder sind in Deutschland im Jahr 2020 in Kliniken per Sectio geboren worden.

© Peter Widmann / blickwinkel / dp

Wiesbaden. Auch 2020 ist fast jedes dritte Kind in deutschen Kliniken per Sectio zur Welt gekommen. Damit hat sich der Anteil seit 1991 fast verdoppelt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Rund 220.700 Frauen haben 2020 per Sectio entbunden, das waren 29,7 Prozent aller Geburten in einem Krankenhaus in Deutschland. Daneben wurden bei sechs Prozent aller Geburten eine Saugglocke eingesetzt, bei 0,4 Prozent eine Geburtszange.

Insgesamt wurden 2020 rund 759.000 Kinder – einschließlich Zwillings- und Mehrlingsgeburten – im Krankenhaus geboren und damit 4035 (0,5 Prozent) weniger als 2019. Der Anteil der totgeborenen Kinder betrug 0,4 Prozent.

Die Sectiorate ist im Vergleich zu 2019 (29,6 Prozent) damit nahezu gleichgeblieben. Über die vergangenen 30 Jahre betrachtet hat sich der Anteil dieser operativen Eingriffe fast verdoppelt: 1991 noch kamen in Krankenhäusern 15,3 Prozent der Kinder per Sectio zur Welt.

Deutschland im Vergleich im oberen Drittel

2020 gab es laut Bundesamt große regionale Unterschiede bei der Sectiorate (siehe nachfolgende Grafik). Am höchsten war der Anteil in Schleswig-Holstein (33,3 Prozent) vor Sachsen-Anhalt (32,3), am niedrigsten in Berlin (25,6) und Sachsen (26,6).

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Auf internationaler Ebene liegen vergleichbare Daten der OECD für 26 Staaten bis zum Jahr 2019 vor. Demnach kamen 2019 in der Türkei 54 Sectiones auf 100 Lebendgeburten, in Polen 39 und in Ungarn 38. Vergleichsweise niedrig waren die Zahlen in Israel (15) sowie Norwegen und Island (je 16). Deutschland lag 2019 mit knapp 30 Sectiones je 100 Lebendgeburten im oberen Drittel der 26 OECD-Staaten.

In Deutschland bieten immer weniger Krankenhäuser überhaupt Geburtshilfe an: 2020 waren es 32,7 Prozent der 1903 Kliniken, also etwa jede dritte. 1991 waren es noch 49,2 Prozent, also fast die Hälfte der damals insgesamt 2411 Krankenhäuser.

Zahl der Hebammenschülerinnen um 60 Prozent gestiegen

2020 leisteten 11.535 Hebammen und Entbindungspfleger Geburtshilfe in deutschen Krankenhäusern, 102 oder 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren 88 Prozent (10.130) fest angestellt und zwölf Prozent (1405) sogenannte Belegkräfte.

Zudem befanden sich 2020 bundesweit 3015 Schülerinnen und sechs Schüler in der schulischen Ausbildung zur Hebamme beziehungsweise zum Entbindungspfleger. Das waren rund 60 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor: 2010 gab es 1913 Schülerinnen in der Hebammenausbildung und keine Entbindungspfleger. (KNA)

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