Kommentar zu psychisch kranken Sportlern

Keine Tabus mehr

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Seit dem tragischen Tod des an einer Depression leidenden Fußballtorwarts Robert Enke hat sich etwas getan. Die Botschaft, dass auch Spitzensportler psychisch erkranken können, ist ins öffentliche Bewusstsein gerückt.

Torwart Markus Miller hat sich wegen mentaler Erschöpfung eine Auszeit genommen, Trainer Ralf Rangnick wegen der Diagnose Burnout seinen Job bei Schalke 04 aufgegeben. Inzwischen sind beide wieder aktiv. Als der Fußballer Andreas Biermann Ende 2009 seine Depression öffentlich gemacht hatte, hatte er damit noch unfreiwillig das Ende seiner Profi-Karriere eingeläutet.

Positive Beispiele dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass noch viel zu tun bleibt. Immer noch lassen sich viele Leistungssportler bei einer psychischen Erkrankung gar nicht oder zu spät behandeln, berichten Experten.

Die Gründung von speziellen Anlaufstellen und Behandlungsnetzen für die betroffenen Sportler ist ein wichtiger Schritt. Damit kann erreicht werden, dass sie nicht schlechter versorgt werden als weniger exponierte Patienten.

All das hilft aber nur begrenzt, wenn sich das gesellschaftliche Klima nicht ändert. Bis zur Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen ist es noch ein weiter Weg - nicht nur im Leistungssport.

Lesen Sie dazu auch: Acht Uni-Zentren: Neue Anlaufstellen für psychisch kranke Profisportler

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 26.11.201212:31 Uhr

Sport-Neurosen

Es gewinnt natürlich eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit, wenn bei muskel- und nervenstarken Sportlern gelegentlich ein Gemütsleiden (neudeutsch: "burn-out" =Erschöpfungs-Syndrom) oder eine echte Depression, wenn nicht sogar Psychose diagnostiziert wird.
Ihre Häufigkeit innerhalb der Gesamtbevölkerung dürfte aber vergleichsweise gering sein, weil bekanntlich bei Leistungs-Sportlern nicht nur eine physische Stählung, sondern auch mentale Stärkung festgestellt wird. Das hat seine Ursache wohl darin, daß eine körperliche Übung immer als neuro-muskuläre Leistung des Individuums angesehen werden muß.
Erstaunlich, daß es überwiegend Männer sind, die im Zusammenhang mit sportbedingten "burn-out" auffällig werden. Wo ist bei denen das Testosteron geblieben?
Oder bestätigt sich auch hier nur die Ausdauerhärte der weiblichen Athletinnen?
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

Sonderberichte zum Thema
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Diagnostischer Fingerzeig

Nagelverfärbungen als Indikatoren systemischer Erkrankungen

Lesetipps
Mit einem PSA-basierten Screening sollen Prostatakarzinome früh erkannt werden

© Peakstock / stock.adobe.com

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Ein Arzt untersucht den unteren Rücken eines Patienten.

© gilaxia / Getty Images / iStock

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Hauterkrankungen wie Ekzeme können sichtbare Beschwerden an den Händen verursachen.

© InfiniteStudio / stock.adobe.com

Überblick

Chronisches Handekzem: Tipps für Diagnostik und Therapie