Ärzte betonen

Keine Vorzugsbehandlung für Laudas Spenderlunge

Das Ärzteteam, das Formel-1-Legende Niki Lauda das Leben rettete, ist zufrieden mit dem Verlauf der Lungentransplantation und betont: Eine Vorzugsbehandlung für den ehemaligen Rennfahrer gab es nicht.

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WIEN. Der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda macht nach seiner Lungentransplantation weiter Fortschritte. "Wir sind sehr zufrieden", sagte Professor Walter Klepetko vom Allgemeinen Krankenhaus in Wien am Mittwoch.

Bei der Pressekonferenz des Ärzte-Teams, das vor knapp einer Woche an der lebensrettenden Lungen-Operation beteiligt war, wurde auch bekannt, dass das Spender-Organ aus Deutschland kam. Es wurde von den Spezialisten aus Wien vor Ort entnommen und binnen weniger Stunden verpflanzt.

Die Mediziner machten zugleich deutlich, dass es zu keinem Zeitpunkt zu einer Vorzugsbehandlung von Lauda gekommen sei. Die Lebensgefahr sei durch objektive medizinische Dokumente belegt. Laudas Daten seien anonymisiert der europaweiten Organ-Vermittlungsstelle Eurotransplant gemeldet worden.

Dringlichkeit sorgte für schnelle Lungentransplantation bei Lauda

Angesichts der Dringlichkeitsstufe sei zu erwarten gewesen, dass binnen weniger Tage ein Spenderorgan verfügbar sein würde, so die Mediziner. In vielen vergleichbaren Fällen habe die Wartezeit – wie im Fall Lauda – ebenfalls im Durchschnitt nur fünf Tage betragen.

Erstmals hat das siebenköpfige medizinische Kern-Team um den Transplantations-Spezialisten Klepetko auch den dramatischen Krankheitsverlauf von Lauda geschildert. Danach ist es bei Lauda, der wegen einer Entzündung der Lungenbläschen im Allgemeinen Krankenhaus lag, unerwartet zu einer Immunreaktion gegen die Lunge gekommen. Er musst daraufhin an eine externe Pumpe angeschlossen werden, die als Ersatz für die Lunge das Blut mit Sauerstoff versorgte. Zudem habe zwischenzeitlich eine seiner vor vielen Jahren transplantierten Nieren versagt.

"Alle sonstigen Therapie-Optionen bei Herrn Lauda waren ausgereizt", sagte Prof. Konrad Hötzenecker. Laudas Lebenserwartung habe zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Tage, maximal Wochen betragen. Inzwischen sind die Ärzte aber zuversichtlich, dass nach der erfolgreichen Transplantation der 69-Jährige auch künftig das ihm vertraute aktive Leben führen könne, sofern es zu keiner neuen Komplikation komme.

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