Babyboom

Kreißsaal macht dicht – zu viele Hebammen schwanger

Ein Babyboom unter Hebammen hat einen Kreißsaal in Baden-Württemberg lahmgelegt.

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ÜBERLINGEN. Der Kreißssal der Helios-Klinik in Überlingen bleibt für mehrere Wochen geschlossen, weil drei der acht Hebammen Kinder erwarten. Sobald die Schwangerschaft bekanntwerde, gelte für Hebammen ein Beschäftigungsverbot, teilte die Kliniksprecherin am Dienstag mit. Auch eine vierte Hebamme sei ausgefallen.

Eine sichere Versorgung von Mutter und Kind sei dadurch nicht rund um die Uhr zu gewährleisten, sagte Klinikgeschäftsführer Sven Axt. Zuvor hatten "Südkurier" und "Schwäbische Zeitung" darüber berichtet. Es ist den Angaben zufolge das erste Mal, dass die Überlinger Klinik ihren Kreißsaal schließen muss – voraussichtlich bis Juli. "Wir haben rund 40 Frauen, die sich für diesen Zeitraum bereits zur Geburt bei uns angemeldet hatten, persönlich und zusätzlich per Brief informiert", sagte die Sprecherin.

Hebammen fehlen derzeit fast überall. Der Deutsche Hebammenverband (DHV) beklagt seit langem, dass Schwangere kaum noch eine Hebamme zur Betreuung finden. Zudem prangert er schlechte Bezahlung, Arbeitsbelastung und hohe Haftpflichtprämien an. (dpa)

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Kommentare
Carsten Windt 23.05.201816:47 Uhr

An der schlechten Bezahlung kann man etwas ändern

Am Rest aber nicht.

Oder sollen Kinder nur noch Wochentags zwischen 8 und 15 Uhr zur Welt kommen?
Die Haftpflichtprämien haben die Hebammen selbst verschuldet. Wenn eine Berufsgruppe durch fehlerhafte Behandlung bzw. fahrlässigen Verhalten derart hohe Schäden verursacht, sind Prämien eben so hoch. Oder wollen Hebammen eine Lex-Hebamme, der sie von Vornherein von sämtlichen Haftungen freistellt?

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