Flüchtlinge impfen

Logistisch und personell herausfordernd

4000 Flüchtlinge in Bremen sollen auf Wunsch gegen Grippe geimpft werden.

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BREMEN. Rund 4000 Flüchtlingen in Bremen soll eine Grippeschutzimpfung angeboten werden. Das bestätigte die Leiterin des Bremer Gesundheitsamtes, Dr. Monika Lelgemann, der "Ärzte Zeitung". Zwar seien "die Kühlschränke mit Impfstoffen voll", wie die Chefin des Amtes sagte. "Aber die logistische und die personelle Herausforderung ist erheblich."

Die Bremer Gesundheitsbehörde geht von 3000 Erwachsenen und 1000 Kindern aus, die geimpft werden könnten. In den dicht besetzten 14 Bremer Notunterkünften sei die Erkrankungs- und Ansteckungsgefahr besonders hoch.

"Deshalb haben wir priorisiert und gehen zunächst in die Notunterkünfte und dann in die Erstaufnahmeunterkünfte", sagt Lelgemann. In der ersten Novemberhälfte sollen die Impfungen erstmals angeboten werden.

Die Ärztekammer Bremen (ÄKHB) hat unter ihren Mitgliedern einen Aufruf gestartet, um Impf-Teams zusammenstellen zu können, die in die Unterkünfte gehen. Aber wir brauchen nicht nur Ärztinnen und Ärzte, sondern auch Assistierende, also zum Beispiel Medizinische Fachangestellte", sagt Lelgemann.

"Der Aufruf ist in der vergangenen Woche rausgegangen", sagt Franz Josef Blömer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Bremen. "Klare Zahlen haben wir deshalb noch nicht. Aber so viel wissen wir: Die Resonanz ist gut. Wir hatten auch schon vor dem Aufruf Anfragen aus der Ärzteschaft."

Auch die Bundeswehr schickt vier vierköpfige Sanitäter-Trupps, um bei den Impfungen abwechselnd zu unterstützen, sagt Uwe Rossmeisl, Fregattenkapitän und Leiter des Informationsdienstes der Bundeswehr in Bremen.

Vor der Impfung müssen die Flüchtlinge informiert und korrekte Anamnesen gestellt werden, dafür werden Dolmetscher gebraucht — allein in der Bremer Scharnhorstkaserne für sieben verschiedene Sprachen.

Außerdem sind Impfausweise in den entsprechenden Sprachen nötig. ."Für uns und für die Flüchtlinge ist es wichtig, zügig zu handeln", sagt Lelgemann. "Denn wenn bei den Flüchtlingen die Gesundheit kippt, kippt auch die Stimmung." (cben)

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