Anstieg bei Syphilis besonders stark

Mediziner: Geschlechtskrankheiten in Deutschland nehmen zu

Immer mehr Menschen stecken sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten an. Besonders die Syphilis-Fälle nehmen seit Jahren massiv zu. Außerdem ist die HPV-Impfrate in Deutschland im Vergleich zum Ausland zu niedrig.

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Die Zahl der Syphilis-Fälle hat sich seit 2000 verzehnfacht.

Die Zahl der Syphilis-Fälle hat sich seit 2000 verzehnfacht.

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Augsburg Mediziner warnen vor einer deutlichen Zunahme von Geschlechtskrankheiten in Deutschland und drängen auf mehr Aufklärung - auch an den Schulen. „Die sexuell übertragbaren Infektionen nehmen in Deutschland zu, und zwar kontinuierlich“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit, Norbert Brockmeyer, der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstagsausgabe).

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Allein die Syphilis-Fälle hätten sich seit der Jahrtausendwende verzehnfacht. „So hatten wir im Jahr 2000 circa 800 Syphilis-Infektionen, heute sind es etwa 8.300“, sagte der Experte. Auch bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Chlamydien, Gonorrhö, Hepatitis B und C sowie Herpes- und HP-Viren gebe es eine Zunahme.

Sorgenkind HPV-Impfung

Brockmeyer führt dies unter anderem darauf zurück, dass durch das Internet schnelle Sexualkontakte einfacher zu finden seien. Und viele Menschen meinten, sie müssten sich nur vor HIV schützen. „Wir bräuchten dringend schon in den Schulen viel mehr Aufklärung über sexuelle Gesundheit“, so Brockmeyer.

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Zudem müsse die Impfung gegen HPV deutlich ausgeweitet werden. Die Impfraten bei Mädchen (60 Prozent) und Jungen (25 Prozent) seien zu gering, um die Bevölkerung wirksam zu schützen. In Australien beispielsweise seien die Impfquoten viel höher. „Dort geht man davon aus, dass Gebärmutterhalskrebs bald nicht mehr vorkommt“, so Brockmeyer. (KNA)

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